Schwäbische Zeitung (Biberach)
Richtig handeln bei einem Verkehrsunfall
2016 so viele Unfälle wie nie seit der Wiedervereinigung
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes war 2016 das unfallreichste Jahr seit der deutschen Wiedervereinigung. Die Polizei nahm rund 2,6 Millionen Unfälle auf, 2,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die gute Nachricht: Bei den meisten Unfällen blieb es bei Sachschäden, die Zahl der Verkehrstoten ging sogar auf den niedrigsten Stand seit mehr als 60 Jahren zurück.
Wer mit einem Unfall konfrontiert wird, ist oft geschockt oder aufgeregt. In erster Linie sollte man an der Unfallstelle einen kühlen Kopf bewahren. Denn dadurch kann man sich und andere Verkehrsteilnehmer schützen. Thiess Johannssen von den Itzehoer Versicherungen sagt: „Oberstes Gebot ist, dass man sich nie unerlaubt von einem Unfallort entfernen darf.“Zudem sei bei jedem Unfall mit Verletzten der Rettungsdienst unter der Rufnummer 112 zu verständigen. Trotz der Stress- und Ausnahmesituation sollte jeder Verkehrsteilnehmer die wichtigsten Schritte verinnerlicht haben.
„Zum Schutz aller Beteiligten sollte die Unfallstelle zunächst ordnungsgemäß abgesichert und dabei die eigene Sicherheit nicht vernachlässigt werden“, erklärt Johannssen. Das heißt: Warnblinkanlage einschalten, Warnweste überziehen und unter Beachtung des fließenden Verkehrs das Warndreieck in einer Entfernung von mindestens 100 Metern aufstellen. Verletzte sollten in jedem Fall angesprochen und gegebenenfalls in die stabile Seitenlage gebracht werden. Zur Hilfeleistung gehöre auch, einen Notruf abzusetzen: Angaben zu Beteiligten, Unfallort und -hergang helfen der Rettungsleitstelle, die Situation richtig einzuschätzen.