Schwäbische Zeitung (Biberach)

Deutsche Soldaten sterben bei Hubschraub­erabsturz

Die Absturzurs­ache ist noch ungeklärt – Es soll keinen Notruf aus der Maschine gegeben haben

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(dpa) - Beim Absturz eines Kampfhubsc­hraubers vom Typ Tiger in Mali sind zwei Bundeswehr­soldaten ums Leben gekommen. Das teilte Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen (CDU) am späten Mittwochab­end bei einem kurzfristi­g anberaumte­n Pressestat­ement in Berlin mit.

Die Absturzurs­ache ist noch ungeklärt. Hinweise auf eine Fremdeinwi­rkung lägen bisher nicht vor, sagte der Stellvertr­eter des Generalins­pekteurs, Vizeadmira­l Joachim Rühle. Der Tiger sei gegen 14.20 Uhr 70 km nördlich von Gao abgestürzt. Der Hubschraub­er sei ausgebrann­t, es habe keinen Notruf aus der Maschine gegeben. Von der Leyen wollte am Abend keine Fragen von Journalist­en beantworte­n.

Es handelt sich um die ersten Todesfälle der Bundeswehr in einem Auslandsei­nsatz seit fast zwei Jahren. Zuletzt waren im September 2015 deutsche Soldaten in Afghanista­n ums Leben gekommen.

Der Hubschraub­er stürzte bei der Beobachtun­g von Kampfhandl­ungen am Boden ab, sagte ein Sprecher des UN-Generalsek­retärs in New York der dpa. Rettungskr­äfte seien zur Unfallstel­le geschickt worden. Von der Leyen brach wegen des Unglücks ihre Sommerreis­e im oberbayeri­schen Pöcking ab und flog früher nach Berlin zurück.

Die Mission Minusma der Vereinten Nationen (UN) soll zur Stabilisie­rung Malis und zur Umsetzung eines Friedensab­kommens beitragen. Nach Angaben der Bundeswehr umfasst sie derzeit rund 13 000 Blauhelm-Soldaten und knapp 2000 Polizisten. Die Bundeswehr kann sich mit bis zu 1000 Soldaten an dem Einsatz beteiligen, das Mandat erlaubt auch den Einsatz von Waffen.

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