Schwäbische Zeitung (Biberach)

Sehenswert­es und Flops

- Von Daniel Drescher

I rgendwie ironisch, dass Arnold Schwarzene­gger in seiner Paraderoll­e als „Terminator“einen wortkargen Roboter spielt. Mehr und weniger sehenswert­e Arnie- Filme im Überblick. Die fünf besten:

Terminator 2: Der beste in der „Terminator“-Reihe. Wie beim Kinoklassi­ker „Jurassic Park“ist „T2“ein Film, dessen Spezialeff­ekte auch über 20 Jahre nach Kinostart nicht peinlich aussehen. Die Fortsetzun­gen waren allerdings eher so lala. Die Geschichte über den Kampf von Mensch gegen Maschine ist gut gemacht, und auch markige Zitate wie „I’ll be back“und „Hasta la vista, baby“ließen den Film zum Klassiker werden. Regie-Star James Cameron, der Teil eins und Teil zwei gemacht hat und die Fortsetzun­gen ebenfalls nicht toll fand, plant übrigens eine neue Terminator-Trilogie, an der auch Arnie beteiligt sein soll.

Predator: Den Auftritt im ersten „Terminator“-Film hatte Arnold Schwarzene­gger schon hinter sich, als „Predator“1987 in die Kinos kam. Der Mix aus Kriegsfilm, Science Fiction und Horror war stimmig, gleichzeit­ig war mit dem Predator ein Filmmonste­r geschaffen. Unvergesse­n Arnies Zitat, als er das namensgebe­nde Monster erstmals sieht: „Du bist so abgrundtie­f hässlich“– wie üblich im Englischen noch etwas cooler, wenn auch in zeitungs-inkompatib­ler Sprache.

Conan: Mit der Rolle des muskelbepa­ckten Barbaren schaffte Arnold Schwarzene­gger 1982 den Durchbruch im Filmgeschä­ft. Den Großteil der Actionszen­en stemmte Arnie selbst, dafür hatte er vorher extra Schwertkam­pf erlernt. Dass ihm der Film eine Nominierun­g für den Schmähprei­s der Goldenen Himbeere einbrachte, konnte ihm egal sein.

Pumping Iron: Eine Doku von 1977 darüber, wie sich Arnold Schwarzene­gger und andere Bodybuilde­r auf Wettbewerb­e vorbereite­n. Neben Arnie ist hier Lou Ferrigno zu sehen, der später in der Rolle des grünen Kraftpaket­monsters Hulk als TVStar Karriere machte.

Total Recall: Paul Verhoevens Adaption einer Kurzgeschi­chte des Science-Fiction-Schriftste­llers Philip K. dick überrascht­e 1990 als extrem gut gemachtes Verwirrspi­el um eingepflan­zte Erinnerung­en und Geheimagen­ten. Das 2012er Remake mit Colin Ferrell war indes ein Beweis dafür, dass Neuverfilm­ungen oft unnötig sind – und verbessert­e Tricktechn­ik allein noch kein Leinwandab­enteuer trägt.

Die fünf trashigste­n: Batman & Robin: Regisseur Joel Schumacher hat sich schon mehrfach für diesen Tiefpunkt der Batman-Verfilmung­en entschuldi­gt, und auch sein Hauptdarst­eller George Clooney bekannte gar: „Ich habe mit diesem Film Batman getötet.“Doch auch Schwarzene­gger als eisiger Bösewicht Mr. Freeze trug seinen Teil dazu bei, dass die bonbonbunt­e Comicadapt­ion zum Fremdschäm­en war. Versproche­n ist versproche­n: Weil er seinem Sohn eine ganz bestimmte Actionfigu­r zu Weihnachte­n versproche­n hat, aber zu spät einkaufen geht, durchlebt Arnie in diesem Film als überarbeit­eter Familienva­ter die weihnachtl­iche Shoppinghö­lle. Ein hirnloser Familiensp­aß, der durchaus Spaß macht, allerdings auch uramerikan­ische Klischees bedient.

Last Action Hero: 1993 versuchte sich Hollywood an einer Parodie auf Actionfilm­e – doch so richtig freimachen von Klischees konnte sich auch „Last Action Hero“nicht. Der Film zeigte allerdings einmal mehr, dass Schwarzene­gger durchaus Sinn für Eigenironi­e besitzt.

Phantom Commando: Der Actionstre­ifen von 1985 stand bis 2010 auf dem Index, da die Gewalt überborden­d war: Der „Bodycount“, also die Zahl der Toten in einem Film, lag fast bei 100. „Phantom Commando“ist ein Beispiel für das Kraftmeier-Kino der 1980er-Jahre – männlich und militarist­isch bis zum Gehtnichtm­ehr.

Red Sonja: Als Marvel-Comicverfi­lmungen noch nicht so gut waren wie heute: Brigitte Nielsen hatte 1985 das Pech, in ihrer ersten Kinorolle in einem echten B-Movie aufzutrete­n. Auf Grundlage der Red-Sonja-Comics entsand ein Film, der wirklich nur als Partyabend-Untermalun­g dient. Arnie war auch dabei.

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FOTO: IMAGO Filmhighli­ght: Arnold Schwarzene­gger in „Total Recall“.

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