Schwäbische Zeitung (Biberach)
Sehenswertes und Flops
I rgendwie ironisch, dass Arnold Schwarzenegger in seiner Paraderolle als „Terminator“einen wortkargen Roboter spielt. Mehr und weniger sehenswerte Arnie- Filme im Überblick. Die fünf besten:
Terminator 2: Der beste in der „Terminator“-Reihe. Wie beim Kinoklassiker „Jurassic Park“ist „T2“ein Film, dessen Spezialeffekte auch über 20 Jahre nach Kinostart nicht peinlich aussehen. Die Fortsetzungen waren allerdings eher so lala. Die Geschichte über den Kampf von Mensch gegen Maschine ist gut gemacht, und auch markige Zitate wie „I’ll be back“und „Hasta la vista, baby“ließen den Film zum Klassiker werden. Regie-Star James Cameron, der Teil eins und Teil zwei gemacht hat und die Fortsetzungen ebenfalls nicht toll fand, plant übrigens eine neue Terminator-Trilogie, an der auch Arnie beteiligt sein soll.
Predator: Den Auftritt im ersten „Terminator“-Film hatte Arnold Schwarzenegger schon hinter sich, als „Predator“1987 in die Kinos kam. Der Mix aus Kriegsfilm, Science Fiction und Horror war stimmig, gleichzeitig war mit dem Predator ein Filmmonster geschaffen. Unvergessen Arnies Zitat, als er das namensgebende Monster erstmals sieht: „Du bist so abgrundtief hässlich“– wie üblich im Englischen noch etwas cooler, wenn auch in zeitungs-inkompatibler Sprache.
Conan: Mit der Rolle des muskelbepackten Barbaren schaffte Arnold Schwarzenegger 1982 den Durchbruch im Filmgeschäft. Den Großteil der Actionszenen stemmte Arnie selbst, dafür hatte er vorher extra Schwertkampf erlernt. Dass ihm der Film eine Nominierung für den Schmähpreis der Goldenen Himbeere einbrachte, konnte ihm egal sein.
Pumping Iron: Eine Doku von 1977 darüber, wie sich Arnold Schwarzenegger und andere Bodybuilder auf Wettbewerbe vorbereiten. Neben Arnie ist hier Lou Ferrigno zu sehen, der später in der Rolle des grünen Kraftpaketmonsters Hulk als TVStar Karriere machte.
Total Recall: Paul Verhoevens Adaption einer Kurzgeschichte des Science-Fiction-Schriftstellers Philip K. dick überraschte 1990 als extrem gut gemachtes Verwirrspiel um eingepflanzte Erinnerungen und Geheimagenten. Das 2012er Remake mit Colin Ferrell war indes ein Beweis dafür, dass Neuverfilmungen oft unnötig sind – und verbesserte Tricktechnik allein noch kein Leinwandabenteuer trägt.
Die fünf trashigsten: Batman & Robin: Regisseur Joel Schumacher hat sich schon mehrfach für diesen Tiefpunkt der Batman-Verfilmungen entschuldigt, und auch sein Hauptdarsteller George Clooney bekannte gar: „Ich habe mit diesem Film Batman getötet.“Doch auch Schwarzenegger als eisiger Bösewicht Mr. Freeze trug seinen Teil dazu bei, dass die bonbonbunte Comicadaption zum Fremdschämen war. Versprochen ist versprochen: Weil er seinem Sohn eine ganz bestimmte Actionfigur zu Weihnachten versprochen hat, aber zu spät einkaufen geht, durchlebt Arnie in diesem Film als überarbeiteter Familienvater die weihnachtliche Shoppinghölle. Ein hirnloser Familienspaß, der durchaus Spaß macht, allerdings auch uramerikanische Klischees bedient.
Last Action Hero: 1993 versuchte sich Hollywood an einer Parodie auf Actionfilme – doch so richtig freimachen von Klischees konnte sich auch „Last Action Hero“nicht. Der Film zeigte allerdings einmal mehr, dass Schwarzenegger durchaus Sinn für Eigenironie besitzt.
Phantom Commando: Der Actionstreifen von 1985 stand bis 2010 auf dem Index, da die Gewalt überbordend war: Der „Bodycount“, also die Zahl der Toten in einem Film, lag fast bei 100. „Phantom Commando“ist ein Beispiel für das Kraftmeier-Kino der 1980er-Jahre – männlich und militaristisch bis zum Gehtnichtmehr.
Red Sonja: Als Marvel-Comicverfilmungen noch nicht so gut waren wie heute: Brigitte Nielsen hatte 1985 das Pech, in ihrer ersten Kinorolle in einem echten B-Movie aufzutreten. Auf Grundlage der Red-Sonja-Comics entsand ein Film, der wirklich nur als Partyabend-Untermalung dient. Arnie war auch dabei.