Schwäbische Zeitung (Biberach)
Brückenbau in Neu-Ulm soll November 2018 starten
Letzte große Kreuzung der B 10 wird bald umgebaut - Bauamt stellt erste Planungen der neuen 300-Meter-Brücke vor
- Die Verkehrsader B 10 kommt in den nächsten Jahren unters Messer. Ihr werden nicht nur zwei weitere Fahrstreifen bis nach Nersingen implantiert, sondern auch ein Bauwerk obendrauf gesetzt – das Ganze am offenen Herzen. Bei laufendem Verkehr wird an der Kreuzung mit der Otto-Hahn-/Otto-Renner-Straße eine neue Brücke gebaut. Jetzt machte das Staatliche Bauamt Krumbach noch einmal deutlich, was es mit der Bundesstraße vor hat.
Demnach beginnt die Auffahrt zur neuen Brücke auf der B 10 (in Fahrtrichtung Nersingen) auf Höhe der Anschlussstelle Max-Exth-Straße und endet kurz vor der Abfahrt Breitenhof, wo die Straße künftig vierspurig verlaufen soll.
Wo jetzt die Kreuzung mit der Otto-Hahn-/Otto-Renner-Straße ist, soll künftig ein Kreisverkehr die Autos in die vier Himmelsrichtungen verteilen. 870 Meter lang wird die neue Strecke sein, allein die Brücke macht 300 Meter aus. Rund 14,1 Millionen Euro sind für den Bau geplant – davon soll die Stadt Neu-Ulm die Hälfte (7,1 Millionen Euro) übernehmen.
Während die Brücke gebaut wird, soll der Verkehr auf der B 10 einspurig in beide Richtungen weiterfließen. „Natürlich wird die Verkehrsführung während der Bauzeit knifflig“,
ULM/NEU-ULM
sagt Sonja Baumberger, die beim Bauamt für den Landkreis Neu-Ulm zuständig ist. „Aber wir müssen das bauen.“Hochrechnungen zufolge fahren täglich 38 000 Fahrzeuge über die B 10 – davon würden später dann rund 25 000 über die neue Brücke fahren. Diese könnte – wenn alles nach Plan läuft – ab November 2018 gebaut werden. Zwei Jahre in etwa soll das Projekt Brückenneubau dauern, schätzt Baumberger.
Sie brauchte bei der Stadtratssitzung ein dickes Fell. Denn der NeuUlmer Oberbürgermeister Gerold Noerenberg warf dem Bauamt vor, dass die Planungen schon recht lange andauern: „Im Januar 2004 bin ich in die oberste Baubehörde gefahren, um über das Projekt zu sprechen. Dreizehneinhalb Jahre später gibt es immer noch kein Baurecht.“Baumberger ließ das nicht auf sich sitzen und wagte sich in den Zweikampf: „Das kann ich so nicht sehen, dass wir Zeit vergeudet haben, wenn ich da so sehe, welche Wünsche von städtischer Seite gekommen sind.“ Generell habe sich das Bauamt bemüht, „das Beste daraus zu machen“.
Amt weist Kritik zurück
Wie Baumberger auf Nachfrage noch einmal ergänzt, sei es unfair, das Jahr 2004 als Planungsbeginn herzunehmen. „Es waren dicke Bretter, die wir zu bohren hatten – da waren die Kreuzung Memminger Straße und die an der Reuttier Straße. Alles, was da passiert ist, waren mal eben so Zehn-Millionen-Projekte.“Und: „Ich finde es nicht in Ordnung, pauschal zu sagen, es war alles zu langsam.“
Zumal an der Kreuzung OttoHahn-/Otto-Renner-Straße noch hinzukommt, dass sie mitten im Gewerbegebiet liege. „Das ist eine Besonderheit“, sagt Baumberger und erklärt, dass während der Baumaßnahme darauf geachtet werden muss, dass Zufahrten aufrechterhalten bleiben. Die Erschließung nach Süden und Norden werde daher vor allem über die Max-Eyth-Straße erfolgen, direkt an der Kreuzung sei abbiegen nicht mehr möglich. Wie genau umgeleitet wird, will Baumberger dann erklären, wenn die Planungen noch konkreter werden. Das sind sie bereits, was Geh- und Radwege angeht: Nach vorläufigem Stand ist einer entlang des McDonald’s geplant, der dann den Kreisverkehr quert und entlang der OttoRenner-Straße nach Süden führt. Ebenso auf westlicher Seite.