Schwäbische Zeitung (Biberach)
Seekircher und Ungarn feiern mit Rock und Csárdás
Partnergemeinde Töttös aus Ungarn besucht Seekirch – 20-jährige Partnerschaft
(sz) - Die 20-jährige Partnerschaft zwischen Töttös in Ungarn und Seekirch haben Vertreter beider Gemeinden nun ausgiebig in Seekirch gefeiert: mit Besichtigungen, Tanz, Musik und einem Fußballländerspiel.
Nachdem die Seekircher vor zwei Jahren in Töttös waren, besuchten nun die Töttöser wieder Seekirch. Nach der Ankunft und einer kurzen Begrüßung im Forum verteilten sich die Gäste bei ihren Gastfamilien. Die 16 Jugendlichen aus Töttös wurden im Kaplaneihaus untergebracht, den Abend ließen sie gemeinsam mit Mitgliedern der Seekircher KLJB und Pizzen ausklingen.
Am darauffolgenden Tag erwarteten die Gäste ein abwechslungsreiches Programm, das mit einer Besichtigung bei der Firma Silit in Riedlingen begann. Sehr interessiert verfolgten sie, wie aus einem flachen Blech eine schöne Pfanne oder ein Topf entsteht. Die Ungarn und die Seekircher Begleiter staunten nicht schlecht, wie viel Arbeitsschritte nötig sind, bis ein Topf fertig und schließlich im Laden zu kaufen ist.
Danach ging’s weiter nach Kanzach zur Bachritterburg, wo die Mannschaft sich beim Bogenschießen versuchen konnte. Für drei Teilnehmer hat es sich besonders gelohnt, an sie wurden am Abend Preise überreicht. Den ersten Preis bekam Oliver Juhos, den zweiten Platz belegte die Teilnehmerin Sarah, die beiden dritten Preise teilten sich der Bürgermeister aus Töttös, János Engert, und Anita Nemeth. Während eine Gruppe sich beim Bogen schießen austobte, erkundete die andere Gruppe bei einer Führung die Bachritterburg.
Zurück in Seekirch besuchten die Ungarn das Grab des früheren Bürgermeisters Anton Daiber, dem Initiator der Partnerschaft, und legten einen Blumenstrauß nieder. Das Abendprogramm ließ keine Wünsche offen. Nachdem die beiden Bürgermeister János Engert aus Töttös und Stefan Koch aus Seekirch sowie der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins, Jürgen Reisch, bei ihren Ansprachen das 20-jährige Bestehen der Partnerschaft hervorhoben, betonten alle, wie wichtig es sei, dass die Jugend sich so gut mit einbinde. Arpad Weber aus Pécs, ebenfalls von Anfang an dabei, meinte in seiner kurzen Ansprache, dass diese Partnerschaft weiter geführt werden müsse.
Nach dem Abendessen gaben die Schalmeien der Feuerhexen vor dem Forum Musikstücke zum Besten. Sie durften nicht ohne einige Zugaben gehen. Dann konnte Zauberer Bodo einige Gäste zum Mitmachen animieren. Er versetzte sie mit seinen Zauberkünsten in Staunen.
Ein besonderes Highlight waren die Mädchen der Mazsorettgruppe aus Töttös unter der Leitung von Anita Nemeth. Sie führten den Gästen gekonnt sehr schöne Tänze vor. Das Publikum bedankte sich mit tosendem Applaus und forderte mehrere Zugaben. Die Zugabe auf den Titel „Resi, i hol die mit dem Traktor ab“war dann der absolute Brüller. Es war erkennbar, dass die Tänzerinnen mit großer Freude dabei waren. Die zwei engagierten DJs verstanden es anschließend, alle Gäste von Beginn an auf die Tanzfläche zu locken. Mit Musik aller Art, vom Csárdás bis zum Rock wurde bis in die tiefe Nacht getanzt.
Doch auch das obligatorische Fußballspiel durfte am nächsten Tag nicht fehlen. Das Länderspiel Deutschland-Ungarn auf dem Seekircher Sportplatz ging mit einem 2:2 unentschieden aus. Erstaunlich war die Aufstellung bei den Ungarn. Hier spielte ein fast 70-jähriger Fußballer zusammen mit seinem 14-jährigen Enkel. Umso mehr freute sich der Opa, dass Bela Bago beim Stand von 2:0 für die Seekircher auf 2:1 verkürzen konnte.
Am nächsten Morgen hieß es leider schon wieder Abschied nehmen. Die Jugendlichen aus Töttös luden die Seekircher Landjugend schon auf nächstes Jahr nach Töttös ein. Das ist ein Kulturaustausch auf ganz besonderer Ebene.