Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kinder lassen den Braithweg hinter sich
Der erste evangelische Kindergarten Biberachs ist nun Geschichte
- Es ist ein trauriger Tag für die Evangelische Gesamtkirchengemeinde Biberach: Der erste evangelische Kindergarten Biberachs hat nun für immer seine Pforten geschlossen. Die Räume am Braithweg sind leer, die Kinder und Erzieher haben alles für den Umzug vorbereitet. Im schönen sonnigen Garten nehmen sie mit einigen Eltern, Erziehern, Pfarrer Ulrich Heinzelmann und Dekan Hellger Koepff Abschied von ihrem geliebten Kindergarten. Auch die ehemalige Leiterin Jutta Schlüter ist gekommen, um Adieu zu sagen. Sie hat in diesen Kindergarten rund 40 Jahre gearbeitet und ihn maßgeblich geprägt.
Die Kinder ziehen nun in den städtischen Kindergarten in die Memelstraße um, die Erzieher wechseln in den Kindergarten im Talfeld. Es ist also nicht nur eine räumliche Trennung, sondern auch ein Abschied. „Ein tränenreicher Abschied“, wie ihn Pfarrer Heinzelmann bei der letzten Zeremonie im Braithweg beschreibt. Mit einem Schirmsegen verabschiedet er sich vom Kindergarten und bittet Gott darum, alle auf ihrem weiteren Weg zu beschützen: „Gott, dein Segen ist wie ein großer Schirm über uns ausgebreitet. Wenn wir lachen und fröhlich sind und wenn wir traurig sind und Angst haben.“Nach einem Lied setzt sich die Karawane schließlich in Richtung Memelstraße in Bewegung.
Mit Spielsachen im Gepäck und einem Scheck über 1114,50 Euro machen sie sich auf den Weg. Beim Aufräumen haben die Erzieher noch einen alten Leiterwagen gefunden, der in einer verschnörkelten Schrift die Aufschrift „Kindergarten Braithweg“hat, dieser soll als Erinnerung bei der Gesamtkirchengemeinde bleiben. „Es ist ein Abschnitt, der jetzt leider zu Ende geht“, sagt Dekan Koepff. „Dieser Kindergarten ist vielen evangelischen Familien ein Zuhause gewesen. Ein Stück Heimat geht verloren.“
So empfindet dies auch Jutta Schlüter. „Es ist wirklich sehr traurig“, sagt die ehemalige Leiterin, die jahrelang über dem Kindergarten gewohnt hat. „Es ist so ein schönes Gelände und einfach der perfekte Ort für Kinder.“Wenn nun die BraithGrundschule dort einzieht, weil die Räume dort zu knapp sind, dann sei das für sie in Ordnung: „Hauptsache Kinder wirken an diesem Ort.“
Angekommen im städtischen Kindergarten in der Memelstraße werden die Gäste herzlich begrüßt. Es gibt ein Willkommenslied und die Kinder haben ein Plakat gebastelt. Noch etwas schüchtern übergeben die Kinder aus dem Braithweg ihren Scheck. Der Erlös ist vom Flohmarkt während des FaJuKi. Jetzt können sich die Kinder mit Kindergartenleiterin Marina Müller neue Spielsachen für ihre neue Heimat aussuchen.
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Ein vom Umzug gibt es im Internet unter