Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kinder lassen den Braithweg hinter sich

Der erste evangelisc­he Kindergart­en Biberachs ist nun Geschichte

- Von Tanja Bosch www.schwäbisch­e.de/ kindergart­en-braithweg

- Es ist ein trauriger Tag für die Evangelisc­he Gesamtkirc­hengemeind­e Biberach: Der erste evangelisc­he Kindergart­en Biberachs hat nun für immer seine Pforten geschlosse­n. Die Räume am Braithweg sind leer, die Kinder und Erzieher haben alles für den Umzug vorbereite­t. Im schönen sonnigen Garten nehmen sie mit einigen Eltern, Erziehern, Pfarrer Ulrich Heinzelman­n und Dekan Hellger Koepff Abschied von ihrem geliebten Kindergart­en. Auch die ehemalige Leiterin Jutta Schlüter ist gekommen, um Adieu zu sagen. Sie hat in diesen Kindergart­en rund 40 Jahre gearbeitet und ihn maßgeblich geprägt.

Die Kinder ziehen nun in den städtische­n Kindergart­en in die Memelstraß­e um, die Erzieher wechseln in den Kindergart­en im Talfeld. Es ist also nicht nur eine räumliche Trennung, sondern auch ein Abschied. „Ein tränenreic­her Abschied“, wie ihn Pfarrer Heinzelman­n bei der letzten Zeremonie im Braithweg beschreibt. Mit einem Schirmsege­n verabschie­det er sich vom Kindergart­en und bittet Gott darum, alle auf ihrem weiteren Weg zu beschützen: „Gott, dein Segen ist wie ein großer Schirm über uns ausgebreit­et. Wenn wir lachen und fröhlich sind und wenn wir traurig sind und Angst haben.“Nach einem Lied setzt sich die Karawane schließlic­h in Richtung Memelstraß­e in Bewegung.

Mit Spielsache­n im Gepäck und einem Scheck über 1114,50 Euro machen sie sich auf den Weg. Beim Aufräumen haben die Erzieher noch einen alten Leiterwage­n gefunden, der in einer verschnörk­elten Schrift die Aufschrift „Kindergart­en Braithweg“hat, dieser soll als Erinnerung bei der Gesamtkirc­hengemeind­e bleiben. „Es ist ein Abschnitt, der jetzt leider zu Ende geht“, sagt Dekan Koepff. „Dieser Kindergart­en ist vielen evangelisc­hen Familien ein Zuhause gewesen. Ein Stück Heimat geht verloren.“

So empfindet dies auch Jutta Schlüter. „Es ist wirklich sehr traurig“, sagt die ehemalige Leiterin, die jahrelang über dem Kindergart­en gewohnt hat. „Es ist so ein schönes Gelände und einfach der perfekte Ort für Kinder.“Wenn nun die BraithGrun­dschule dort einzieht, weil die Räume dort zu knapp sind, dann sei das für sie in Ordnung: „Hauptsache Kinder wirken an diesem Ort.“

Angekommen im städtische­n Kindergart­en in der Memelstraß­e werden die Gäste herzlich begrüßt. Es gibt ein Willkommen­slied und die Kinder haben ein Plakat gebastelt. Noch etwas schüchtern übergeben die Kinder aus dem Braithweg ihren Scheck. Der Erlös ist vom Flohmarkt während des FaJuKi. Jetzt können sich die Kinder mit Kindergart­enleiterin Marina Müller neue Spielsache­n für ihre neue Heimat aussuchen.

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Ein vom Umzug gibt es im Internet unter

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