Schwäbische Zeitung (Biberach)
Neue Fußgänger- und Radwegbrücke
Wichtige Verbindung zwischen Sportplatz und Schemmerhofen wird sicherer.
Zur Berichterstattung über das geplanten Industriegebiet im Rißtal schreibt eine Leserin:
Das Rißtal nördlich und südlich der schönen Stadt Biberach wurde in den vergangenen drei Jahrzehnten meiner Abwesenheit stark verbaut. Die Ansiedlung von Industrie führte zum Wohlstand der Stadt durch die gestiegenen Gewerbesteuern. Auch die Arbeitslosenzahlen sanken unter den Landesdurchschnitt. So zählt Biberach zu den reichen Städten in Deutschland. Die Freude darüber kommt jedes Jahr am Schützenfest zum Ausdruck. Leider wurde durch den Landverbrauch der im Rißtal angesiedelten Industrie die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten stark dezimiert. Zum Beispiel wuchsen dort bisher seltene Pflanzen wie die Trollblume, das Knabenkraut und andere.
Weil ich Jahrzehnte im Ludwigsburgerund Stuttgarter Raum lebte, stellte ich jetzt in Biberach wohnend fest, dass hier die Luftqualität und das Klima besser, beziehungsweise gesünder sind, als nördlich der Schwäbischen Alb. Die vermehrten Luftschadstoffe dort, führen zu Atemwegserkrankungen und Nachfolgekrankheiten. Gründe dafür sind im Unterland: wärmeres Klima, dichtere Zersiedlung und das viel größere Verkehrsaufkommen. Inzwischen ist der globale schädliche Klimawandel weltweit anerkannt, ausgenommen in den USA durch die Trump-Regierung. Nun erfahre ich, dass im schönen grünen Rißtal mit den fruchtbaren Ackerböden das Industriegebiet gebaut werden soll.
Ich bin entsetzt und frage mich: Denken die Verantwortlichen dieser Planung nicht an die langfristigen negativen Folgen für unsere natürlichen Lebensgrundlagen: Wasser, Luft und Erde. Auch für die Generationen nach uns.
Ein „Weiter so“dürfen sich die wohlhabenden Völker dieser Welt nicht mehr leisten. Zur Aussage des Biberacher Oberbürgermeister Norbert Zeidler bei der Rede in der Heimatstunde „Aber bitte nicht vor meiner Haustür“, möchte ich anmerken: Ich wohne am Südrand von Biberach, nicht in Herrlishöfen. Trotzdem unterstütze ich das Anliegen der Bürgerinitiative „Schutzgemeinschaft Rißtal“.
Hedwig Grözinger, Biberach