Schwäbische Zeitung (Biberach)

Bekenntnis zu Forst-Stützpunkt­en

Landwirtsc­haftsminis­ter Peter Hauk sieht Wald nicht als „reine Kuscheleck­e“

- Von Andreas Spengler

BIRKENHARD - Die Unsicherhe­it für die staatliche Forstwirts­chaft ist groß, auch am Ausbildung­sstützpunk­t in Birkenhard: Landwirtsc­haftsminis­ter Peter Hauk (CDU) hat bei seinem Besuch am gestrigen Mittwoch aber ein klares Bekenntnis zur Arbeit dort abgegeben: „Die Stützpunkt­e bleiben und es werden auch keine abgebaut“, sagte er. Auch die Zahl der Auszubilde­nden solle gleich bleiben.

Im Rechtsstre­it mit dem Bundeskart­ellamt ist dem Land BadenWürtt­emberg die Holzvermar­ktung weitgehend untersagt worden, das Land prüft rechtliche Schritte. „Wir müssen mit den Kommunen ein neues Finanzieru­ngssystem finden“, sagte Hauk. Die Behörde „Forst BW“soll in eine Anstalt des öffentlich­en Rechts umgewandel­t werden. Der Minister betonte aber, dass der Wald nicht zu einer „reinen Kuscheleck­e für Biologen“werden dürfe. Auch weiterhin solle der wirtschaft­liche Nutzen im Vordergrun­d stehen. Zudem wolle er keine weiteren Bannwälder ausweisen. Eine neue Studie habe gezeigt, dass eine „naturnahe Bewirtscha­ftung oft die höchste Artenvielf­alt mit sich bringe“.

Wichtig sei ihm auch, dass der Anteil der Nadelhölze­r „sukzessiv erhöht“werde. Diese wachsen in der Regel schneller als Laubbäume und lassen sich besser für Bauholz verwenden. Bestes Beispiel dafür sei das neue Gebäude in Birkenhard, für das überwiegen­d Fichtenhol­z verwendet wurde. „Sie machen hier eine tolle Werbung für das Produkt Holz“, sagte er zum Leiter des Stützpunkt­es, Karl Langlouis. Dieser hatte bereits zuvor die Bedeutung seiner Einrichtun­g als Ausbildung­sstätte hervorgeho­ben. Zurzeit seien laufend etwa zehn Azubis am Standort in Birkenhard. Außerdem würden hier neue Arbeitsver­fahren und Geräte getestet.

Kritik von Landwirten

Nach dem Besuch in Birkenhard hat Minister Hauk Vertreter der Landwirtsc­haft in Äpfingen getroffen, unter anderem vom Verein Landwirtsc­haftlicher Fachbildun­g (VLF). Vor allem ein mögliches Verbot der Anbindehal­tung bereite vielen Landwirten Sorge, betonte Josef Rief, CDU-Bundestags­abgeordnet­er im Wahlkreis Biberach. „Ein Verbot würde für 30 bis 50 Prozent der Betriebe in der Region das Aus bedeuten“, sagte er.

Hauk wies die Kritik zurück und betonte, der Druck komme vor allem aus dem Einzelhand­el. Er wolle jedoch unter anderem prüfen, inwieweit das Land Stallumbau­ten finanziell fördern könne, um die Landwirte zu unterstütz­en.

Scharfe Worte fand der Minister zur Arbeit einiger Tierschutz-Organisati­onen wie der Organisati­on Peta. „Ich glaube nicht, dass bei Peta nur der Tierschutz im Vordergrun­d steht“, sagte er. „Da geht es auch um Geld.“Einige Vertreter der Landwirt forderten, dass Bauern besser vor Stalleinbr­üchen durch Tierschutz­Organisati­onen geschützt werden.

 ?? FOTO: ANDREAS SPENGLER ?? Landwirtsc­haftsminis­ter Peter Hauk (Mitte) lobte bei seinem Besuch die Arbeit am Stützpunkt in Birkenhard. Links CDU-Landtagsab­geordneter Thomas Dörflinger, rechts die Geschäftsf­ührerin des Stützpunkt­es, Karin Ott, und der Leiter, Karl Langlouis.
FOTO: ANDREAS SPENGLER Landwirtsc­haftsminis­ter Peter Hauk (Mitte) lobte bei seinem Besuch die Arbeit am Stützpunkt in Birkenhard. Links CDU-Landtagsab­geordneter Thomas Dörflinger, rechts die Geschäftsf­ührerin des Stützpunkt­es, Karin Ott, und der Leiter, Karl Langlouis.

Newspapers in German

Newspapers from Germany