Schwäbische Zeitung (Biberach)
Zwei Kindergärten, eine Bauweise
Baustellen in Rißegg und im Talfeld kommen gut voran – Kosten sind im Plan
BIBERACH - Für die Betreuung der Jüngsten entstehen in Biberach derzeit zwei neue Gebäude: der Kindergarten in Rißegg und jener im Talfeld. Die Bauweise beider Neubauten ist ähnlicher Art. Dass sie sich so stark ähneln, liegt am Architekten. Johannes Kaufmann aus Dornbirn hat unabhängig voneinander beide Wettbewerbe gewonnen. Die Stadt setzt in beiden Fällen auf eine Holzbauweise mit großen Fenstern und mehreren Zugängen in den Gartenbereich. Die Einrichtung in Rißegg soll Anfang 2018 eröffnen, jene im Talfeld noch in diesem Jahr.
Inzwischen lässt sich schon gut erahnen, auf welchen Ort sich die Kinder des katholischen Kindergartens St. Gallus und die Sprösslinge des Schulkindergartens der Schwarzbachschule freuen dürfen. Seit Oktober 2016 werkeln die Arbeiter an dem Gebäude in Rißegg, derzeit befinden sie sich mitten in der Phase des Trockenausbaus. Die Decken sind offen, Fußböden und Sanitäranlagen fehlen unter anderem noch. Projektleiter Sascha Mildenberger sieht die Arbeiten auf einem guten Weg: „Wir liegen im Zeitplan.“
Inklusion in Rißegg leben
Im Erdgeschoss entstehen drei Gruppenräume mit Nebenräumen, Sanitäranlagen, Küche, Mehrzweckraum und Technik- beziehungsweise Abstellräumen. Eine Treppe, die noch mit Glas verkleidet werden soll, führt in das Obergeschoss. Dort haben zwei weitere Gruppenräume inklusive Nebenräumen, Schlafräume, Sanitäranlagen, Technik- und Abstellräume sowie Büro- und Personalräume Platz gefunden. Zudem gibt es einen Balkon, der gleichzeitig als Fluchtmöglichkeit mit integriertem Treppenabgang in den Garten dient. Bei dem rund fünf Millionen Euro teuren Bau handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Biberach und des Landkreises Biberach. Die städtische Verwaltung trägt die Kosten für den katholischen Kindergarten, der Kreis für den Schulkindergarten der Schwarzbachschule. Das Besondere an diesem Bau ist für Biberachs Baubürgermeister Christian Kuhlmann weniger die Architektur, sondern vielmehr die Nutzung: „Der Inklusionsgedanke ist bei diesem Projekt sehr gut gelöst.“So nutzen die Mitarbeiter beider Einrichtungen die Personalräume gemeinsam, zudem gibt es einen gemeinsamen Essensraum für die Sprösslinge. Darüber hinaus haben beide Kindergärten denselben Zugang zum Gebäude, im Eingangsbereich entsteht eine Art Rezeption.
Mit seinen fünf Gruppen fällt der Kindergarten in Rißegg etwas größer aus als sein „kleiner“Bruder im Talfeld. Hier stemmt die Stadtverwaltung den etwa rund vier Millionen Euro teuren Bau alleine. Der Neubau schließt sich an die bereits im Jahr 2012 bezogene Krippe an und bietet später einmal Platz für vier Gruppen des evangelischen Kindergartens.
„Wir sind in Sachen Baufortschritt etwa zwei Monate dem in Rißegg voraus“, erläutert Mildenberger. So ist im Talfeld-Kindergarten beispielsweise bereits die Decke abgehangen und nicht mehr ganz so viele Kabel liegen offen herum. Zu tun gibt es aber auch dort noch einiges. Von außen betrachtet, unterscheidet sich der zweigeschossige Neubau nicht wirklich von der bestehenden Krippe. Beide verfügen über eine Fassade aus unbehandelter Lärche. Noch ist die Fassade des TalfeldKindergartens zwar heller als jene der Krippe, aber spätestens in zwei Jahren sollte kein Unterschied mehr zu sehen sein.
„Der Neubau ist so konzipiert, dass die Fassade gleichmäßig nachdunkelt“, erläutert Mildenberger. Davor werden erst einmal die Kinder in den Neubau im Talfeld einziehen – im November dieses Jahres soll es so weit sein.
Wie sieht es im Inneren der beiden Kindergärten aus? Klicken Sie sich durch unsere 360-Grad-Reportage auf www.schwäbische.de/ kindergarten-bc
Ein Video zu den Hochbauprojekten in Biberach finden Sie unter