Schwäbische Zeitung (Biberach)
Fliegengitter ist nicht gleich Fliegengitter
Was nimmt man nicht alles auf sich, um nachts ohne lästige Schnaken geruhsam schlafen zu können. Ich zumindest habe mehr als eineinhalb Stunden lang ein weiteres Fliegengitter für das Badezimmerfenster aufgebaut. Ganz freiwillig war das nicht – in den vergangenen Nächten jagte ich einen Plagegeist nach dem anderen. Ursprünglich dachte ich, mit einem Gitter am Schlafzimmerfenster wäre es getan. Aber dieser Plan ist nicht wirklich aufgegangen, Stiche an Händen und Füßen sind die Zeugen. Also besorgte ich ein weiteres Fliegengitter. Optisch unterscheidet es sich vom bestehenden im Schlafzimmer nicht wirklich: beide haben einen weißen Alurahmen, beide haben ein schwarzes Netz. Auch preislich lagen sie in etwa auf gleichem Niveau. Aber: Der Aufbau des neuen Fliegengitters war um einiges komplizierter. Es musste umständlich gemessen, zielgenau gebohrt und wild gehämmert werden. Zum Vergleich: Beim Gitter im Schlafzimmer war der Aufbau quasi ein Selbstläufer: Zurechtsägen und zusammenstecken – fertig war das Fliegengitter. Dass das aufwendigere zusammengebaute Netz einen stabileren Eindruck macht, kann ich übrigens nicht behaupten – im Gegenteil. In der Bedienungsanleitung stand sogar, man möge eine „Sicherheitsschnur“anbringen, damit es trotz mehrerer Halterungen nicht aus dem Rahmen kippt. Fliegengitter ist eben nicht gleich Fliegengitter, selbst wenn Preis und Optik identisch sind. (häf)