Schwäbische Zeitung (Biberach)

Opfer des eigenen Spiels

Hoffenheim agiert bei der Europacup-Premiere mutig, aber zu riskant – 1:2 gegen Liverpool

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SINSHEIM (dpa/SID) - Die Spieler der TSG Hoffenheim haben sich bei ihrer Premiere auf Europas FußballBüh­ne vom FC Liverpool abzocken lassen. Trotz eines couragiert­en Auftritts unterlag der Bundesligi­st dem Team von Trainer Jürgen Klopp am Dienstag im Playoff-Hinspiel der Champions League mit 1:2 (0:1) und scheint trotz des späten Tores von Mark Uth (87. Minute) nur noch geringe Chancen auf den Einzug in die lukrative Gruppenpha­se der Königsklas­se zu haben.

Der erst 18-jährige Trent Alexander-Arnold brachte den 18-maligen englischen Meister mit einem herrlichen Freistoß in Führung (35.), in der 73. Minute fälschte Havard Nordtveit einen Schuss von James Milner fatal ins eigene Tor ab. Nadiem Amiri hatte zuvor im Mittelfeld zu lange lamentiert und so einen der so gefürchtet­en Liverpoole­r schnellen Gegenangri­ffe ermöglicht.

Bis dahin hatte die TSG, für die es um mindestens zwölf Millionen Euro geht, mitgehalte­n und um jeden Meter gekämpft. Andrej Kramaric vergab aber auch eine Riesenchan­ce, als er mit einem ganz schwach geschossen­en Elfmeter an Liverpools Torwart Simon Mignolet scheiterte (12.). Mark Uth (87.) schenkte den Fans im Kraichgau noch einmal Hoffnung für das Rückspiel. „Wenn wir in der ersten Halbzeit die Tore machen, gehen wir als Sieger vom Platz“, monierte Hoffenheim­s erster internatio­naler Torschütze. „Wenn wir dort unsere Chancen nutzen, können wir es eng machen.“

Im Rückspiel am 23. August muss die TSG aber als erste deutsche Mannschaft an der legendären Anfield Road gewinnen, soll der Traum von der Königsklas­se doch noch in Erfüllung gehen. Sehr viel spricht aber dafür, dass Hoffenheim wie der 1. FC Köln und Hertha BSC nur in der Europa League dabei ist, statt dem FC Bayern, RB Leipzig und Borussia Dortmund in die Champions League zu folgen.

„Wir haben unsere Chancen nicht genutzt. Wir sind die bessere Mannschaft, haben mehr vom Spiel, schaffen es aber nicht früher ein Tor zu machen“, haderte Keeper Oliver Baumann im ZDF. Tatsächlic­h hatte Hoffenheim das Spiel bis zum Gegentreff­er dominiert und hatte auch dann nach einer kurzen Phase des Sammelns bis zur Pause mehr vom Spiel. Noch vor der Pause hatten die Kraichgaue­r die große Doppelchan­ce auf den Ausgleich. Bayern-Leihgabe Serge Gnabry scheiterte aus kurzer Distanz an Liverpools Keeper Mignolet (43.). Den Nachschuss setzte Sandro Wagner an den Außenpfost­en.

Gleich nach der Pause reagierte Baumann aus kurzer Distanz stark gegen den früheren Hoffenheim­er Roberto Firmino. Die Elf von Julian versuchte das Spiel wieder unter Kontrolle zu bringen, doch es fehlte vor den Augen von Bundestrai­ner Joachim Löw die Durchschla­gskraft. „Wir hätten es verdient gehabt, zumindest Unentschie­den zu spielen. Wir haben mutig gespielt. In der zweiten Halbzeit waren wir ein bisschen zu offen, haben zu viel riskiert“, sagte Trainer Julian Nagelsmann.

Hoffenheim: Baumann - Bicakcic (52. Nordtveit), Vogt, B. Hübner Kaderabek, Zuber - L. Rupp (53. Amiri), Demirbay - Kramaric, S. Wagner, Gnabry (70. Uth). – FC Liverpool: Mignolet - AlexanderA­rnold, Matip, Lovren, A. Moreno Henderson (63. Milner) - E. Can, Wijnaldum - Salah, Roberto Firmino (84. Solanke), Mané (89. Grujic). – Zuschauer: 25 568 (ausverkauf­t). – Tore: 0:1 Alexander-Arnold (35.), 0:2 Nordtveit (74./Eigentor), 1:2 Uth (87.). – Besonderes Vorkommnis: Kramaric (Hoffenheim) verschießt Foulelfmet­er (12.)

 ?? FOTO: IMAGO ?? Hoffenheim­s Hübner (li.), Baumann (verdeckt) und Zuber können nur hinterhers­ehen, der Ball zum 2:0 für Liverpool ist im Tor. Liverpools Roberto Firmino (li.) und Mohamed Salah (re.) jubeln über den Treffer James Milners.
FOTO: IMAGO Hoffenheim­s Hübner (li.), Baumann (verdeckt) und Zuber können nur hinterhers­ehen, der Ball zum 2:0 für Liverpool ist im Tor. Liverpools Roberto Firmino (li.) und Mohamed Salah (re.) jubeln über den Treffer James Milners.

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