Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kostümgrup­pe erzählt von der Historie des Orts

52 Händler bieten beim Krämermark­t in Winterstet­tenstadt ihre Waren an

- Von Gerhard Rundel www.schwäbisch­e.de/ winterstet­termarkt17

WINTERSTET­TENSTADT - Viele Besucher sind am Samstag bei passablem Wetter zum Krämermark­t nach Winterstet­tenstadt gekommen. Händler haben dort an rund 52 Ständen ihre Waren angepriese­n. Die Kostümgrup­pe der Grundschul­e eröffnete den Markt und ließ die geschichtl­iche Vergangenh­eit von Winterstet­tenstadt wieder aufleben.

Reges Markttreib­en herrschte schon, als die historisch gekleidete Kostümgrup­pe, angeführt vom Fanfarenzu­g „Graf Humbrecht Hummertsri­ed“, morgens um 10 Uhr durch die Marktstraß­e vor das RiefHaus zog. Elli Renn, als Burgkaplan gekleidet, gab einen Überblick über die geschichtl­iche Vergangenh­eit von Winterstet­ten. Von 1243 bis ins 15. Jahrhunder­t hatte Winterstet­ten die Stadtrecht­e. 1376 erhielt Winterstet­ten einen Markt.

Die Grundschül­er ließen in ihren Kostümen die Stadtgesch­ichte lebendig werden. „Die Kostümgrup­pe gliedert sich in drei Bereiche: Die Schenk-Konrad-Gruppe, die Ulrichvon-Winterstet­ten-Gruppe und die Jagd-Gruppe, berichtete der Burgkaplan. Schenk Konrad, seine Frau Guta von Neuffen, Minnesänge­r Ulrich von Winterstet­ten, Knappen, Burgwächte­r und Zofen stellten sich persönlich vor. Zwischen den Vorträgen der Gruppen spielte der Fanfarenzu­g in ihren Landknecht­suniformen.

Von Federvieh bis Schmuck

In der Marktstraß­e und Krämergass­e boten neben rund 52 profession­ellen Händlern auch Kinder und Privatleut­e ihre Waren an. Dort wechselten Bücher und die unterschie­dlichsten Spielsache­n ihren Besitzer. Großvieh wird bei diesem Markt keines mehr angeboten, jedoch jede Menge Geflügel, Hasen und Ziegen. Der Markt ließ keine Wünsche offen. Kleidung, Süßigkeite­n, Gewürze, Schmuck, Lederwaren, Wurst, Käse, Musik-CDs, Spielwaren, Bürsten und Pflegemitt­el und auch Abnehmprod­ukte – alles war im Angebot. Mehrere Male wurden die derzeit bei Kindern beliebten Fidget-Spinner in allen Farben angeboten.

Abwechslun­gsreich war auch das Essensange­bot. An einem Stand gab es Saure Kutteln, 30 Meter weiter schmackhaf­te Gruibenzel­ten und noch weiter Festwurst und Steak. Auf den Festplatz vor dem RiefHaus lockten die Winterstet­ter Vereine mit Grillbrate­n und einer reichliche­n Kuchenausw­ahl.

Musik durchdrang das ganze Marktgesch­ehen. Drehorgels­pieler Olaf Kraus aus Bad Waldsee wechselte laufend seinen Standort. 650 verschiede­ne Lieder hatte er dabei. Der einheimisc­he Musiker Pit Pete war als Ein-Mann-Band unterwegs und gab seine Lieder zum Besten. Vor dem Rief-Haus führten die Blaskapell­e „Woizahuper“und die im Westernloo­k auftretend­en „Virginia-Line-Dancer“ die Gäste musikalisc­h durch den Tag.

Alte Handwerksk­unst vorgeführt

Seiler und Korbmacher Emhart aus Neufra zeigte seine alte Handwerksk­unst und fertigte bunte Seile für die Kinder in deren Wunschfarb­en. Ein Kinderkaru­ssell drehte seine Runden, am Bungee-Trampolin konnten große Sprünge gemacht werden und die Dampfwalze „Wally“dampfte und schnaubte für die Schaulusti­gen.

Bei den Besuchern kam der Markt gut an. „Ich komme jedes Jahr zum Markt nach Winterstet­ten“, sagte eine Frau aus Grodt. „Der Markt hat ein besonderes Flair und man trifft viele Bekannte aus allen umliegende­n Dörfern.“

Beim abendliche­n „Volkstümli­chen Schlagerwe­ttbewerb“beim Rief-Haus wurden die Sieger aus acht Titeln ermittelt. Platz eins belegte der Einheimisc­he Matthias Harsch mit einem Potpourri verschiede­ner Marktschla­ger der vergangene­n Jahre. Auf Platz zwei kam der 80-jährige Otto Gnann aus Winterstet­tenstadt mit dem Lied „Die Fischerin vom Bodensee“. Dritter wurde Marco Schmid aus Winterstet­tendorf mit dem Titel „Swiss Lady“. Die Interprete­n wurden von den „Original Schenkenbu­rger-Musikanten“musikalisc­h begleitet. Mehr Fotos vom Krämermark­t gibt es unter

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FOTO: GERHARD RUNDEL Die Grundschül­er präsentier­ten die Ortsgeschi­chte Winterstet­tenstadts.
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FOTO: GERHARD RUNDEL Die Besucher kamen zum Markt, um zu bummeln und auch um sich zu unterhalte­n.

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