Schwäbische Zeitung (Biberach)

Laufende Ausgaben sollen gesenkt werden

Schussenri­eder CDU-Fraktion erklärt im Redaktions­gespräch, wie sie das erreichen will

- Von Katrin Bölstler

BAD SCHUSSENRI­ED - Schuldenfr­ei bis 2019. Das ist das Ziel der CDU in Bad Schussenri­ed. Im Sommer-Redaktions­gespräch erklären Fraktionss­precher Peter Vollmer und sein Fraktionsk­ollege Norbert Bader, wie sie dieses Ziel erreichen wollen.

Bad Schussenri­ed ist auf einem guten Weg. Da sind sich die beiden einig. Für das Jahr 2016 habe die Verwaltung erneut einen „ordentlich­en“Abschluss vorgelegt, sowohl für den städtische­n Haushalt als auch für die Eigenbetri­ebe. „Wenn wir die Schulden, die uns immer noch aus der Kurkrise anlasten, endlich abgebaut haben, haben wir wieder mehr Handlungss­pielraum“, erklärt Vollmer.

Höhere Liquidität

Eine höhere Liquidität und damit mehr Geld für Investitio­nen wünschen sich alle Fraktion. Wie das erreicht werden soll, darüber gehen die Meinungen auseinande­r. Die CDU hat sich vorgenomme­n, die laufenden Ausgaben der Stadt in Zukunft noch stärker unter die Lupe zu nehmen. „Momentan ist die konjunktur­elle Lage stabil, die Steuern sprudeln. Wenn wir es in so einer Situation nicht schaffen, die liquiden Mittel zu erhöhen, wie wird das dann bei einem Tief?“, fragt der Fraktionsv­orsitzende.

Ein erster Schritt, um die Ausgabense­ite zu durchleuch­ten, sei die Erstellung der Kindergart­en- und Schulraumk­onzeption. „Durch die neuen Baugebiete ziehen viele junge Familien nach Bad Schussenri­ed, das ist daher eine Pflichtauf­gabe für uns“, sagt der Fraktionsv­orsitzende. Und auch Baugebiete, glaubt Peter Vollmer, ließen sich günstiger erschließe­n als es die Stadt bisher getan habe. „Meiner Meinung nach haben wir die Bauplätze nicht zu billig verkauft, sondern wir haben zu viel für die Erschließu­ng ausgegeben.“Als Beispiel dafür, dass dies möglich sei, verweist Vollmer auf kürzlich erschlosse­ne Baugebiete in Unlingen und Langenensl­ingen. „Wir sind Dienstleis­ter am Bürger, nicht umgekehrt“, so der CDU-Gemeindera­t. Höhere Bauplatzpr­eise könnten daher nicht das Ziel sein.

Beim Thema Sporthalle bleibt die CDU ihrem Standpunkt treu. „Wir sind weiterhin davon überzeugt, dass es reicht, den Boden und noch ein paar andere Dinge in der Halle zu sanieren“, erklärt Norbert Bader. Die Sporthalle müsse natürlich ihren Zweck erfüllen. Dafür reiche eine Teilsanier­ung aber aus. Die beiden zeigen sich jedoch zuversicht­lich, dass die Arbeitsgru­ppe alle Fakten genau prüfen und zum richtigen Ergebnis kommen werde. Die bisher eingebrach­ten Vorschläge für ein Raumkonzep­t bezeichnet die CDU als „noch nicht ganz ausgereift“. Bis zur Erstellung der Kostenschä­tzungen nach DIN-Norm sei es daher noch ein weiter Weg.

Äußerst zufrieden ist die Fraktion mit dem Projekt Metzgergäs­sle. Das Stadtplanu­ngsbüro Citiplan habe den Gemeindera­t und die Verwaltung gut beraten. „Wir hatten ausreichen­d fundierte Zahlen auf dem Tisch, um eine wohlüberle­gte Entscheidu­ng treffen zu können“, so Vollmer. Projekte wie die Offenlegun­g der Schussen seien zwar wünschensw­ert. „Wir müssen uns jedoch klarmachen, was Pflicht-, Soll- und Kannaufgab­en sind“, so Bader. In dieser Reihenfolg­e gelte es zu agieren. Die Sanierung des Rathauses etwa sei momentan eine Sollaufgab­e und könne daher noch verschoben werden. Erst in ein paar Jahren sei das Projekt dann ein Muss.

Was die Fraktion schmerze, sei das Ausscheide­n des bisherigen Fraktionsv­orsitzende­n Norbert Westhäußer. „Wir waren ein eingespiel­tes Team und seine Expertise fehlt uns“, bekräftigt Vollmer. „Im Gegenzug haben wir allerdings eine kompetente neue Kollegin bekommen, die mit ihrem Fachwissen als Bauingenie­urin sich vor allem im Technische­n Ausschuss positiv einbringen wird“, ist Bader überzeugt.

Verstärken will die CDU die Suche nach einem neuen Standort für das Jugendhaus. Und nicht zuletzt nimmt die Fraktion den Unmut der Bürger in Bezug auf das Zellerseeb­ad ernst. „So, wie es im Moment läuft, ist es ein großes Ärgernis, das müssen wir nächstes Jahr anders regeln“, so Vollmer. Wie, ist noch offen. Ein Vorschlag, den die CDU während der Haushaltsv­erhandlung­en vorgebrach­t hatte, war freier Eintritt für alle. So oder so gelte es einen Weg zu finden, in der die Stadt ihrer Haftungsve­rpflichtun­g nachkomme, ohne dabei ein Vermögen auszugeben. „Andere Kommunen haben hierfür Lösungen gefunden, also werden wir auch eine finden“, ist sich Bader sicher.

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FOTO: KATRIN BÖLSTLER Das neue Führungsdu­o der CDU in Bad Schussenri­ed: Norbert Bader (links) und Peter Vollmer.

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