Schwäbische Zeitung (Biberach)

Mit Rauschgift 90 000 Euro verdient

Landgerich­t Ravensburg wirft Ehinger Drogendeal­ern schwunghaf­ten Handel mit Drogen vor

- Von Siegfried Großkopf

EHINGEN/RAVENSBURG - Sie sollen innerhalb kurzer Zeit im Rauschgift­handel um die 90 000 Euro verdient haben, mit gemietetem Auto die Betäubungs­mittel in Holland beschafft, auch online eingekauft und einen Kundenstam­m bis nach Österreich bedient haben. Seit Montag muss sich das Trio mit Büro in Ehingen vor dem Landgerich­t Ravensburg verantwort­en. Beim Auftakt verlas die Staatsanwa­ltschaft lediglich die vorgeworfe­nen Taten, ehe es für die Angeklagte­n wieder zurück in die Zellen ging. Bis zum 24. Oktober sind fünf Verhandlun­gstage angesetzt.

Mit Verspätung begonnen und kurz darauf schon wieder zu Ende war der erste Verhandlun­gstag, der sich für die Angeklagte­n wie ein Aufwärmpro­gramm angefühlt haben dürfte. Doch damit wird es bei der Fortsetzun­g ab 8. September vorbei sein, denn die Staatsanwa­ltschaft hat bis hin zu Rückstände­n von Kokain in einem angemietet­en Golf zahlreiche Beweisstüc­ke gesammelt.

Mitte Oktober vergangene­n Jahres sollen die Beschaffun­gsfahrten begonnen haben, mit denen die Beschuldig­ten – so der Vorhalt der Staatsanwa­ltschaft – fortan ihren Lebensunte­rhalt bestreiten wollten. Und die strafbare Einnahmequ­elle lief zunächst auch prächtig. Bis zum Auffliegen im Februar dieses Jahres waren um die 90 000 Euro in ihren Taschen im angemietet­en Büro beim Businesspa­rk in der Ehinger Talstraße angekommen. Und das, obwohl ihre gewinnbrin­genden Einkäufe von nur minderer Qualität gewesen sein sollen.

Kokain, Amphetamin, EcstasyTab­letten und Marihuana haben sich laut Anklage im Angebot befunden, mit dem mehrere Hundert Personen über einen eigenen Onlinehand­el versorgt worden sein sollen. Die zwei Hauptangek­lagten sollen mehrmals ehemalige Freundinne­n mit an Bord gehabt haben, wenn man ab Neu-Ulm oder Laupheim-Billafinge­n gen Holland gestartet und mit Drogendeal­er aus Ehingen müssen sich seit Montag vor dem Ravensburg­er Landgerich­t verantwort­en. prallgefül­lten Tüten zurückgeko­mmen war. Zwei Frauen im Alter von 24 und 31 Jahren sollen die Männer unterstütz­t haben, stehen jetzt aber nicht vor Gericht. Der Erste Staatsanwa­lt nannte beispielha­ft Fünf-Kilogramm-Pakete mit Marihuana, weiterverk­auft für 30 000 Euro. Auch auf dem Postweg wurde danach der Stoff für den Weiterverk­auf in die mit Alias-Namen angemietet­en Ferienwohn­ungen verschickt. Bis sich die Polizei dafür interessie­rte und das letzte Paket beschlagna­hmte. Damit nicht genug, hat man sich falsche 50-Euro-Noten für 2500 Euro beschafft.

Wohnungen im Kreis Biberach

Ende Februar hatte die Polizei in deren Büro in Ehingen den 31-Jährigen und den 41-Jährigen festgenomm­en. In der Nähe des Büros ging ihr auch der 38-jährige Angeklagte ins Netz. Der 31-Jährige war gerade dabei, Onlinebest­ellungen zu bearbeiten. Festgestel­lt wurden 700 Transaktio­nen. Außerdem fanden die Ermittler mehrere im Büro deponierte Messer. Im Ehinger Büro und in Wohnungen im Landkreis Biberach wurden mehrere Kilogramm Marihuana, zwei Kilo Amphetamin, mehr als 100 Gramm Kokain, mehrere Hundert EcstasyTab­letten und Falschgeld sichergest­ellt. Zudem fielen den Beamten gestohlene und gefälschte Ausweise sowie mehrere 10 000 Euro in die Hände.

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