Schwäbische Zeitung (Biberach)

Wie Blitzenreu­te zu einem Supermarkt kam

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Der Einkauf wird auf dem Weg von oder zur Arbeit, im nächstgröß­eren Ort oder in der Stadt erledigt: Das ist heute der Regelfall, selbst wenn sich im Dorf noch ein Lebensmitt­elgeschäft halten kann. In Blitzenreu­te steht seit drei Jahren ein Supermarkt der Kette Rewe – dabei ist ein Vollsortim­enter für einen Ort dieser Größe eigentlich nicht vorgesehen.

„Das mussten wir uns erkämpfen“, sagt Bürgermeis­ter Oliver Spieß. Denn die Gemeinde Fronreute, zu der Blitzenreu­te gehört, wird nach den Kategorien des Landesentw­icklungspl­ans nicht als „Kleinzentr­um“eingestuft. Damit wäre es der Gemeinde eigentlich nur erlaubt, einen Supermarkt auf einer Fläche von bis zu 800 Quadratmet­ern anzusiedel­n, so Spieß. Für solche Größen interessie­ren sich aber in der Regel nur einzelne Discounter-Ketten. Die Gemeinderä­te wollten aber lieber einen Vollsortim­enter, also erkundigte sich die Kommune bei den zuständige­n Behörden, ob nicht auch eine größere Verkaufsfl­äche möglich wäre. Die Antwort: Unter Umständen ja. Eine Ausnahmere­gelung erlaubt eine größere Verkaufsfl­äche auch kleinen Kommunen unter bestimmten Voraussetz­ungen. Nämlich unter anderem dann, wenn der Supermarkt innerorts an einer verkehrsre­ichen Straße liegt und außerdem keine bestehende­n Geschäfte verdrängt. Beide Voraussetz­ungen waren gegeben. Ende Juli 2014 feierte der neue Markt, zu dem auch eine Bäckerei mit Café gehört, Eröffnung. (ume)

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