Schwäbische Zeitung (Biberach)

Theologe

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Viel Aufhebens um seine Person hat der frühere württember­gische Landesbisc­hof Gerhard Maier immer vermieden. Deshalb wird es heute, wenn er 80 wird, in Tübingen kein großes Fest geben. Anfang September, wenn alle aus den Ferien zurück sind, kommen die vier Söhne zum Feiern zu Maier und seiner Frau Gudrun. „Sie hat mich unglaublic­h unterstütz­t in allen Phasen meines Lebens“, sagt der promoviert­e Theologe.

Geboren wurde Gerhard Maier 1937 in Ulm. Er absolviert­e in Baiersbron­n im Schwarzwal­d sein Vikariat und war Gemeindese­elsorger. Dann wurde er ans Albrecht-BengelStud­ienhaus in Tübingen gerufen. Im Jahr 1993 war Maier konservati­ver Kandidat fürs Bischofsam­t, bekam aber nicht die nötige Zweidritte­lmehrheit. Im Rückblick sagt Maier, das Scheitern sei für ihn zum Segen geworden. Der Theologe, vorher ein Hardliner, trat 2001 wieder zur Bischofswa­hl an. Diesmal mit dem Willen, „nicht Bischof für alles, aber Bischof für alle zu sein“. Er wurde gewählt und praktizier­te sein Verspreche­n.

Maier wurde Bischof in einer Zeit, in der der Kirchenhau­shalt unter Druck stand. Sparpläne wurden entwickelt, über den Verkauf von Gebäuden diskutiert. Er sorgte dafür, dass in der Landeskirc­he die „Kirchenlei­tung durch das Wort“nicht in Finanzfrag­en erstickte. Im Ruhestand lehrte er an der Staatsunab­hängigen Theologisc­hen Hochschule Basel in Riehen (Schweiz) und der Evangelisc­hTheologis­chen Fakultät in Heverlee/Leuven (Belgien). Bis heute hält er Predigten. (KNA)

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FOTO: DPA Der frühere württember­gische evangelisc­he Landesbisc­hof Gerhard Maier wird 80.

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