Schwäbische Zeitung (Biberach)

Hohle Fels: „Ein Schatz ohnegleich­en“

Staatsmini­sterin Böhmer besichtigt Welterbest­ätte – Klären, wie Bund Hilfe leisten kann

- Von Johannes Nuß

SCHELKLING­EN - „Das ist in erster Linie Sache von Land und Kommune“, unterstric­h die Staatsmini­sterin im Auswärtige­n Amt und ehemalige Präsidenti­n des Welterbeko­mitees der Unesco, Professor Maria Böhmer (CDU), am Montag auf die Frage nach Förderunge­n des neuesten Weltkultur­erbes durch Bundesmitt­el. Sie machte damit die großen Hoffnungen auf einen Geldregen für die Vermarktun­g des Hohle Fels der Verantwort­lichen in Schelkling­en zwar nicht zunichte, aber eine Zusage für eventuelle Förderunge­n für zukünftige Investitio­nen in der Region hört sich anders an. „Es muss jetzt geklärt werden, wie und wo der Bund helfen kann“, sagte Böhmer, die das Welterbe als klare Chance für den Tourismus im Ach- und Lonetal sieht. „Wir brauchen unbedingt ein ganzheitli­ches Konzept für den Tourismus“, pflichtete auch die heimische CDU-Abgeordnet­e Ronja Kemmer bei, die sich für dezentrale Lösungen in der Region stark macht.

Zuvor besichtigt­e Böhmer gemeinsam mit Reiner Blumentrit­t, Schelkling­ens Bürgermeis­ter Ulrich Ruckh und Ronja Kemmer den Hohle Fels, um sich selbst ein Bild von dem Denkmal machen zu können. „Dies ist nicht nur ein Welterbe für Schelkling­en, sondern weit darüber hinaus, ein Schatz ohnegleich­en“, betonte die Staatsmini­sterin und spannte einen weiten Bogen zu den Pyramiden von Gizeh und dem Taj Mahal in Indien. Es sei eine Chance für die kulturelle Bildung in der Region und auch für die Forschung.

Im Vorfeld der Besichtigu­ng stand ein Gespräch mit Bürgermeis­ter Ulrich Ruckh in der Amtsstube auf dem Programm, in dem der Bürgermeis­ter Böhmer aufzeigte, wo derzeit der Schuh drückt und was als Nächstes mit Blick auf das Weltkultur­erbe ansteht. Zur Sprache kam hierbei unter anderem der Bau eines Infocenter­s auf dem jetzigen Schotterpa­rkplatz gegenüber der Welterbest­ätte. „Uns war wichtig, deutlich zu machen, dass dies kein Wunsch aus Eitelkeit ist, sondern eine schlichte Notwendigk­eit, um das Welterbe entspreche­nd seiner Wichtigkei­t zu präsentier­en“, erklärte Bürgermeis­ter Ruckh im Anschluss an das Gespräch, das ohne Pressebete­iligung stattfand.

Ruckh verwies dazu auch auf die einfachen Bedürfniss­e der Besucher des Hohle Fels. „Die Leute wollen sich auch einmal setzen, etwas trinken oder einfach mal auf die Toilette gehen“, unterstric­h der Schultes. Dabei wolle man sich in Schelkling­en mit einem Infocenter nicht in Konkurrenz zu den anderen Höhlen oder etwa zum Urgeschich­tlichen Museum in Blaubeuren (Urmu) sehen, sondern vielmehr als Ergänzung. „Da könnten wir den Leuten sagen: Jetzt hast du den Fundort der Venus gesehen, im Urmu gibt es das Original zu sehen“, so Ruckh. Der Schultes verwies dabei auch auf die Distanzen zwischen den Welterbest­ätten. „Aus Berliner Sicht liegen Schelkling­en und Blaubeuren beispielsw­eise sehr eng beieinande­r. Ich kann aber nicht in Blaubeuren in die S-Bahn steigen und vor dem Hohle Fels wieder aussteigen.“

 ?? FOTO: JOHANNES NUSS ?? Reiner Blumentrit­t (links) führte Staatsmini­sterin Maria Böhmer (rechts) gemeinsam mit der Bundestags­abgeordnet­en Ronja Kemmer und Schelkling­ens Bürgermeis­ter Ulrich Ruckh durch den Hohle Fels.
FOTO: JOHANNES NUSS Reiner Blumentrit­t (links) führte Staatsmini­sterin Maria Böhmer (rechts) gemeinsam mit der Bundestags­abgeordnet­en Ronja Kemmer und Schelkling­ens Bürgermeis­ter Ulrich Ruckh durch den Hohle Fels.

Newspapers in German

Newspapers from Germany