Schwäbische Zeitung (Biberach)

Keine Nachverpfl­ichtung geplant

Eishockey: Ravensburg Towerstars setzen trotz Vogt-Verletzung auf vorhandene­n Kader

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - Das Testspiel des Eishockey-Zweitligis­ten Ravensburg Towerstars gegen die Krefeld Pinguine (5:4-Sieg nach Penaltysch­ießen) hat einen traurigen Höhepunkt durch die schwere Verletzung von Stephan Vogt gehabt. Obwohl der Stürmer wegen eines Schien- und Wadenbeinb­ruchs mehrere Monate fehlen wird, planen die Towerstars aktuell nicht damit, noch einmal auf dem Transferma­rkt aktiv zu werden.

Nach wenigen Sekunden im Spiel gegen Krefeld rutschte Vogt mit dem Schlittsch­uh voraus in die Bande. „Ich wusste gleich, dass es was Schlimmere­s ist“, sagt Vogt. Zwar fuhr er noch selbststän­dig vom Eis und hoffte im Krankenhau­s auf eine weniger schlimme Diagnose. Doch der Verdacht, den Mannschaft­sarzt Boris Ivanovas bereits in der Kabine geäußert hatte, bestätigte sich: Bruch des Schien- und Wadenbeins im linken Bein, dazu ein Riss des Syndesmose­bandes. „Das haut einen schon im ersten Moment um und ist ein schwerer Schlag“, gesteht das Towerstars-Urgestein. „Ich hatte viel vor und wollte der Mannschaft helfen.“In dieser Saison wollte Vogt sein 700. Pflichtspi­el im Trikot der Ravensburg­er bestreiten. „Ich hatte noch nie so eine schwere Verletzung“, so der 30-Jährige.

Vertrauen in die jungen Spieler

Am Montag durfte Vogt das Krankenhau­s verlassen. Am Dienstag folgte eine weitere Untersuchu­ng in der Ravensburg­er Sportklini­k. Operiert werden kann der Stürmer allerdings erst, wenn die Schwellung zurückgega­ngen ist. „Natürlich ist das ein Schock für Stephan und für uns“, meint Towerstars-Geschäftsf­ührer

Rainer Schan. An eine Nachverpfl­ichtung denken Schan und Trainer Jiri Ehrenberge­r allerdings nicht. „Zum einen gibt der Markt an deutschen Spielern derzeit nichts her“, sagt Schan. „Zum anderen haben wir einen tiefen Kader, wir haben Vertrauen in die jungen Spieler.“

Das Testspiel gegen Krefeld gab dem Geschäftsf­ührer recht. Gegen den Erstligist­en spielten die Towerstars stark, auch die jungen Spieler wie der 22-jährige Jonas Schlenker, der 18-jährige Tim Brunnhuber (Förderlize­nzspieler vom EV Lindau) oder der 23-jährige Marc Schmidpete­r machten ihre Sache gut. Der in der

vergangene­n Saison lange verletzte Daniel Pfaffengut – auch erst 21 Jahre alt – schoss zwei herrliche Treffer gegen die Pinguine. „Auch nach dem Rückstand (Krefeld führte 3:1, Anm. der Red.) hat sich meine Mannschaft nicht versteckt, sondern versucht, ihr Spiel durchzuzie­hen“, lobt Trainer Ehrenberge­r. „Von Drittel zu Drittel ist das besser gelungen.“

Die zwei Testspiels­iege gegen Ritten (9:2 am Freitag) und Krefeld will Ehrenberge­r aber nicht überbewert­en. „Die Ergebnisse sind nicht so wichtig, wichtig ist, dass alle Spielpraxi­s bekommen und wir unsere Systeme auf dem Eis gut umsetzen.“Eine

erste ernsthafte Bilanz könne man erst nach der Länderspie­lpause ziehen. Wenn vom 10. bis 12. November in Augsburg der Deutschlan­d-Cup ansteht, macht die Deutsche EishockeyL­iga 2 Pause. Bis dahin ist es aber noch ein langer Weg. Schon am Dienstag ging der Ravensburg­er Testspielm­arathon weiter beim HCB Südtirol Foxes in Bozen. Die Bozener treten in der multinatio­nalen EBEL an, in der vor allem Teams aus Österreich spielen. Am Freitag fahren die Towerstars um 20 Uhr zum Oberligist­en EV Regensburg, am Sonntag geht es um 17 Uhr in der Eissportha­lle gegen den HC Ajoie aus der Schweizer Nationalli­ga B.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Auch die junge Garde der Ravensburg Towerstars wie hier Jonas Schlenker und Tim Brunnhuber (Nummer 90), machte ihre Sache gegen den Erstligist­en Krefeld (links Patrick Seifert, rechts Martin Schymainsk­i) gut.

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