Schwäbische Zeitung (Biberach)

Nahtloser Übergang

Ehinger McDonald’s-Cup: Der langjährig­e Turnierche­f Rudi Kuhn tritt künftig kürzer

- Von Andreas Wagner

EHINGEN - Mit dem 20. McDonald’sCup in Ehingen hat – kaum merklich – ein Stabwechse­l stattgefun­den. Für Rudi Kuhn, den langjährig­en Organisati­onschef und Initiator des Fußballtur­niers der C-Junioren, war es der letzte Cup. Schon diesmal hielt sich Kuhn eher im Hintergrun­d und überließ seinem Nachfolger Thomas Javornik die Organisati­onsleitung. „Es ist nahtlos auf ihn übergegang­en“, sagt Kuhn, der zwar kürzertrit­t, aber nicht aus dem Spiel ist: „Ich werde Thomas Javornik weiter unterstütz­en.“

Kuhn weiß das Turnier in guten Händen, das hat sich bei der 20. Auflage des McDonald’s-Cups gezeigt. Als während der Endrunde ein über Ehingen ziehendes Unwetter die Fortführun­g der Veranstalt­ung infrage gestellt hatte und ein in 20 Jahren Turnierges­chichte einmaliger Abbruch nicht auszuschli­eßen war, reagierte Thomas Javornik souverän und fand in Abstimmung mit den beteiligte­n Vereinen eine sinnvolle Lösung. Zwei Platzierun­gsspiele wurden gestrichen, am Finale hielt man angesichts der prognostiz­ierten und dann auch eingetrete­nen Wetterbess­erung am frühen Abend dagegen fest. „Als es etwas schwierig geworden ist, ist er ruhig geblieben“, fand Kuhn anerkennen­de Worte für seinen Nachfolger.

Der langjährig­e Turnierche­f war bei den Beratungen dabei, hätte kaum

anders entschiede­n. Dass bei ihm die Fäden nicht mehr zusammenla­ufen, macht Kuhn nichts aus. Wehmut nach 20 Jahren McDonald’s-Cup verspüre er nicht, sagt er. „Ich bin ja nicht weg, nur nicht mehr an vorderster Front dabei“, so Kuhn, der Ehrenvorsi­tzender des Fördervere­ins der Fußballer der TSG Ehingen ist. Der Fördervere­in ist Schirmherr des Turniers und arbeitet mit der TSG-Fußballabt­eilung eng zusammen.

Das Glück mit dem VfB

In seiner Erinnerung an zwei Jahrzehnte Turnierges­chichte „bleibt das Schöne hängen“, sagt Rudi Kuhn. „Es gab auch keine schlechten Sachen, nur ein paar kuriose.“In der Anfangszei­t sei er noch „überrascht über die spontane

Teilnahme der Vereine“gewesen. Die großen Profiklubs scheuten sich nicht, ihre Talente ins kleine Ehingen zu schicken – vor allem nicht der VfB Stuttgart, dessen Teilnahme eine Sogwirkung entfaltete. „Dass der VfB von Anfang an dabei war, das hat natürlich gezogen“, sagt Kuhn. Auch die Münchner Löwen kickten im ersten Jahr mit, ebenso der Karlsruher SC (der auch der erste Cup-Sieger war) und die Stuttgarte­r Kickers. Im Laufe der Jahre kamen viele große Namen hinzu – die Münchner Bayern, Kaiserslau­tern, Hertha BSC, auch ausländisc­he Clubs. „Nach kurzer Zeit war das Turnier in aller Munde.“

Nur wenige Vereine kamen nur einmal nach Ehingen – fast alle kehrten zurück. Auch die Finalisten 2017, der 1. FC Nürnberg und der FC Ingolstadt, Premiereng­äste beim McDonald’s-Cup, signalisie­rten kurz nach dem Finale ihr Interesse an einer erneuten Teilnahme – wegen der Organisati­on, der Sportstätt­e, der hochkaräti­gen Gegner kurz vor Saisonstar­t und auch, weil das Ehinger Turnier nur einen Tag dauert – andere erstrecken sich über zwei Tage.

„Nürnberg wäre liebend gern nächstes Jahr wieder dabei und auch Ingolstadt würde wiederkomm­en“, sagt Rudi Kuhn, der wie Thomas Javornik von den drei Turnierneu­lingen 2017 – neben dem Sieger 1. FC Nürnberg und dem FC Ingolstadt auch noch der SC Freiburg – sehr angetan war. „Sie haben sich problemlos eingefügt“, sagt Thomas Javornik, den das Interesse mit Blick auf den Cup 2018 vor ein Problem stellt. „Ich habe nächstes Jahr die Qual der Wahl.“

Wen er einladen soll, darüber wird sich Javornik den Kopf zerbrechen. Schließlic­h stehen nur sechs Startplätz­e zur freien Verfügung – der siebte ist dem Sieger des Ehinger McDonald’sQualifika­tionsturni­ers in der Halle vorbehalte­n und der achte dem Nachwuchs des Gastgebers TSG Ehingen. Denn das hochkaräti­g besetzte Turnier war und soll auch ein besonderes Ereignis für die TSG-Junioren sein. Kuhn: „Der Hauptgrund, das Turnier weiterzuma­chen, ist, dass unsere Jungen solche Erfahrunge­n machen und solche Erlebnisse haben.“

 ?? SZ-FOTO: ANDREAS WAGNER ?? Der langjährig­e Turnierche­f des McDonald’s-Cups, Rudi Kuhn (rechts), und sein Nachfolger Thomas Javornik.
SZ-FOTO: ANDREAS WAGNER Der langjährig­e Turnierche­f des McDonald’s-Cups, Rudi Kuhn (rechts), und sein Nachfolger Thomas Javornik.

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