Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Habe mir die Entscheidung nicht einfach gemacht“
Volleyball: Geschäftsführer Sebastian Schmidt über seinen Abschied beim Bundesligisten VfB Friedrichshafen
FRIEDRICHSHAFEN - Am Dienstag ist Sebastian Schmidt (Foto: Privat) wieder an den Bodensee zurückgekehrt. Einen Tag zuvor hat der noch bis zum 30. September amtierende Geschäftsführer der VfB Friedrichshafen Volleyball GmbH beim neuen Arbeitgeber, dem Basketball-Bundesligisten Löwen Braunschweig, einen Dreijahresvertrag unterschrieben. Mit Sebastian Schmidt sprach Giuseppe Torremante.
Herr Schmidt, wann reifte bei Ihnen die Idee, Friedrichshafen zu verlassen?
Vor etwa vier Wochen. Ich wurde von einem Headhunter angerufen und gefragt, ob ich mir ein Engagement in der Basketball-Bundesliga vorstellen könnte. Ich habe mir die Entscheidung nicht einfach gemacht, aber dann reizte mich diese neue Aufgabe und vor etwa zwei Wochen bat ich den Beirat um die Auflösung meines Dreijahresvertrages. Danach ging alles schnell.
Wie lange sind Sie noch Geschäftsführer der VfB-Volleyballer?
Bis zum 30. September. Ich weiß aber nicht, wie meine letzten Tage aussehen werden.
Was hat den Ausschlag gegeben, dass Sie trotz laufendem Vertrag beim VfB in Braunschweig unterschrieben haben?
Es waren die Zukunftsperspektiven des Vereins. Ich habe mir aber die Entscheidung nicht einfach gemacht, weil in Friedrichshafen etwas gewachsen ist. Wir haben ein junges Team mit deutschen Spielern und diese Idee hat mich fasziniert. Trotzdem wechsele ich nach Braunschweig, weil diese Aufgabe für mich eine große Herausforderung ist. Der Basketball ist schon lange ein wichtiger Teil von mir und dass ich nun zu dieser Sportart an einem so traditionsreichen Standort zurückkehren werde, ist sehr reizvoll und spannend für mich.
Haben die Spannungen zwischen Ihnen und Trainer Vital Heynen Ihre Entscheidung beschleunigt?
Nein. In den vergangenen Monaten ist beim VfB Ruhe eingekehrt. Wir haben gemeinsam eine neue Mannschaft zusammengestellt, die jung ist und sicherlich wieder für Furore sorgen wird. Ich hatte während meiner Zeit als Geschäftsführer des VfB einige Anfragen, die ich links liegen gelassen habe. Das Angebot aus Braunschweig konnte ich nicht ablehnen.
Was nehmen Sie aus Friedrichshafen mit?
Hier am Bodensee wird sehr professionell gearbeitet und ich war Teil dieser Strukturen. Was ich bedaure ist, dass ich die Mitarbeiter in der Geschäftsstelle verlasse. Es war eine tolle Zusammenarbeit geprägt von gegenseitigem Respekt.
Werden Sie den neuen Geschäftsführer noch kennenlernen?
Nein. Der VfB wird eine Interimslösung präsentieren und dann werde ich mit der Person, die diesen Posten zeitlich besetzt, bis zu meinem Ausscheiden noch zusammenarbeiten. Der VfB lässt sich Zeit, um einen neuen Geschäftsführer zu suchen. Es wird keine Hauruckentscheidung geben.