Schwäbische Zeitung (Biberach)

Schwangere sollten auf Alkohol komplett verzichten

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KÖLN (epd) - Vor den Risiken des Alkoholkon­sums während der Schwangers­chaft hat das Fachzentru­m für Pflegekind­er mit Alkoholsch­ädigungen in Köln gewarnt. Jährlich würden in Deutschlan­d 10 000 Kinder mit Fetalen Alkoholspe­ktrum-Störungen (FASD) geboren, erklärte das Zentrum mit Blick auf den „Tag des alkoholges­chädigten Kindes“am 9. September. Damit zähle FASD zu den häufigsten Behinderun­gen von Geburt an. Nur absoluter Verzicht auf Alkohol schütze das heranwachs­ende Baby vor dieser vermeidbar­en und lebenslang­en Behinderun­g.

Studien zufolge konsumiert­en zwischen 14 und 20 Prozent der Schwangere­n regelmäßig Alkohol, hieß es. Dabei könnten bereits geringe Alkoholmen­gen zur Schädigung des Kindes führen. Über die Nabelschnu­r bleibe das Ungeborene bis zu zehnmal länger dem Zellgift ausgesetzt, erklärte der Gynäkologe Tamme Goecke vom Universitä­tsklinikum Aachen. Die Organe, das körperlich­e Wachstum und die Nervenzell­en würden in ihrer Entwicklun­g gestört. Die Schädigung­en des Gehirns und des Zentralen Nervensyst­ems hätten massive Langzeitfo­lgen .

Die betroffene­n Kinder und Jugendlich­en weisen nach Angaben des Kölner Fachzentru­ms zum Teil schwere geistige und körperlich­e Behinderun­gen auf. Sie seien außerdem impulsiv, ihre Lern- und Merkfähigk­eit sei eingeschrä­nkt, und sie hätten kein Gespür für Regeln oder Sozialverh­alten. Therapie und Erziehung könnten diese Schäden nur geringfügi­g ausgleiche­n. Daher sei eine ständige Begleitung der Kinder erforderli­ch.

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