Schwäbische Zeitung (Biberach)
B 312 soll wieder mehr in den Fokus rücken
Vertreter der Freien Wähler bekräftigen, dass der Sparkurs richtig ist – und sprechen über weitere Projekte
OCHSENHAUSEN - Die Sparpläne der Stadt Ochsenhausen sind im ersten Halbjahr 2017 omnipräsent gewesen. Auch wenn der Sparkurs viel Diskussionen mit sich brachte, ist er für die Freie-Wähler-Fraktion im Ochsenhauser Gemeinderat unumgänglich. „Ich bin nach wie vor überzeugt, dass die Sparmaßnahmen richtig sind“, sagt FW-Fraktionsvorsitzender Manfred Kallfass. Ein anderes Projekt hätte aus Sicht der Freien Wähler hingegen häufiger Thema sein müssen: die Ortsumfahrung der B 312.
Manfred Kallfass verweist beim Thema Sparkurs auf die Nachricht kurz vor den Sommerferien, dass mit deutlich weniger Gewerbesteuer gerechnet werden muss, als ursprünglich kalkuliert – es geht um mehr als eine Million Euro. Zwar werde erst am Schluss abgerechnet, Kallfass sieht sich aber darin bestätigt, im Verwaltungshaushalt den Rotstift anzusetzen. Darlehensaufnahmen zur Deckung der laufenden Kosten könnten keine Dauerlösung sein.
Kallfass räumt aber auch ein, dass beispielsweise die Hallennutzungsgebühren für Veranstaltungen am Wochenende nochmals überarbeitet werden müssen. „Da müssen wir zugunsten der Vereine etwas ändern.“Dass man bei diesem Thema nicht nur positive Resonanz erhalte, sei normal, erklärt FW-Gemeinderat Hans Holland. „Es ist klar, dass man auch mal kritisch angesprochen wird.“Und bezugnehmend auf die Diskussionen um die Unterbringung des Bildungswerks ergänzt Holland: „Natürlich tut es weh, dem Bildungswerk nicht mehr die Walburga anbieten zu können. Aber jetzt haben wir einen schöne Lösung gefunden.“
Während diese Diskussion hohe Wellen geschlagen hat, ist es in Hollands Augen bei einem anderen Thema zu ruhig gewesen. „Die B 312 ist zu wenig im Fokus gestanden. Ich hoffe, dass es zeitnah mit weiteren Informationen und neuem Schwung weitergeht.“Manfred Kallfass ist überzeugt, dass für dieses Projekt im Hintergrund „sehr viel“gearbeitet werde. Beispielsweise habe die Goppertshofer Bürgerinitiative (Gobi) „viele positive Dinge eingeworfen“, die überprüft werden müssten. Er gehe davon aus, so Kallfass, dass sich der Gemeinderat noch in diesem Jahr für eine Trassenführung ausspricht, „die die Mehrheit akzeptiert“.
Kreisel soll 2018 gebaut werden
Positiv bewerten die beiden Gemeinderäte die Entwicklungen beim Altenzentrum Goldbach. Vor wenigen Wochen hat die Stadtverwaltung mit der St.-Elisabeth-Stiftung den neuen Träger vorgestellt. „Wir freuen uns über diese neue Konstellation“, sagt Hans Holland. Auch für die Rottuminsel, die Teil des neuen Altenzentrums-Konzepts ist, sei diese Entscheidung ein „Riesenfortschritt“. Der an der Rottuminsel seit Langem geplante neue Kreisverkehr soll 2018 gebaut werden, fordert Manfred Kallfass. „Da drängen wir und auch das Land drauf.“Der Kreisel sei schließlich ein wichtiges Element bei der Suche nach dem Investor für das angestrebte Gesundheits- und Dienstleistungszentrum. Zur Standortfrage der DRK-Rettungswache sagt Hans Holland: „Wir müssen schauen, dass die Rettungswache in Sichtweite bleibt und nicht Richtung Illertal rückt.“
Einen Schritt weiter ist der anvisierte Neubau des Ochsenhauser Feuerwehrhauses. Die gestiegenen Kosten auf fast sechs Millionen Euro täten zwar weh, sagt Hans Holland, die Notwendigkeit stehe aber außer Frage, ergänzt Manfred Kallfass. Was ihn darüber hinaus persönlich beschäftige, erklärt Hans Holland, sei der Flächenverbrauch. Gerade in den Teilorten gebe es noch innerörtliche Potenziale, die genutzt werden sollten. Ein Anliegen von Manfred Kallfass ist der Friedhof. „Hier dürfen wir nicht nachlassen und müssen bei der Urnenbestattung noch flexibler werden.“Zufrieden ist Kallfass mit der Entwicklung des Ziegelweihers. Es habe sich gelohnt, hier zu investieren. In diesem Zustand sei das Naturfreibad ein Gewinn für Ochsenhausen.
Sorgen machen den Freien Wählern die zurückgehenden Schülerzahlen am Gymnasium. „Das beschäftigt uns, nicht nur kurz-, sondern auch mittelfristig“, sagt Holland. Die Schulleitung mache tolle Arbeit – Kallfass und Holland hoffen, dass sich dies möglichst schnell auch wieder in den Schülerzahlen widerspiegelt.