Schwäbische Zeitung (Biberach)

Am Ende doch eine klare Sache

Fußball, WFV-Pokal: Mietingen unterliegt SSV Ulm 1846 mit 0:6

- Von Michael Mader

MIETINGEN - Der SV Mietingen ist in der dritten Runde des WFV-Pokals ausgeschie­den. Der FußballLan­desligist unterlag dem Regionalli­gisten SSV Ulm 1846 mit 0:6 (0:3). Trotz der klaren Niederlage zeigte der SVM vor 1200 Zuschauern auf dem Mietinger Sportgelän­de eine gute Leistung. Vor allem in der Anfangspha­se bewies der Aufsteiger seine spielerisc­hen Qualitäten.

Ein bisschen Enttäuschu­ng schwang dann doch mit im Fazit von Mietingens Trainer Reiner Voltenauer. Vor allem das erste und die beiden letzten Gegentore ärgerten den Mietinger Trainer. „Beim ersten Treffer verursache­n wir einen unnötigen Freistoß und lassen die Spatzen dann einfach durch kombiniere­n. Dasselbe gilt für die Tore fünf und sechs.“Voltenauer analysiert­e gemeinsam mit seinem Co-Trainer Christian Glaser die Partie wie ein ganz normales Pflichtspi­el, um dann doch die Atmosphäre und die Kulisse zu betonen: „Dieses Erlebnis werden alle nicht vergessen. Das nimmt uns keiner mehr.“Und die war einmalig. Gut 1200 Zuschauer säumten den Platz, strikt getrennt nach Fangruppen. Auch hier hatte der SV Mietingen genau die Vorgaben von Polizei und Verband umgesetzt.

Umgesetzt hatte der Gastgeber auch die Vorgaben seines Trainertea­ms in der Anfangspha­se. Wie schon gegen den FC Wangen in Runde zwei versuchten die Mietinger Spieler den Gegner früh anzulaufen und ihn zu Fehlern zu zwingen. Das gelang zehn Minuten sehr gut. Es entsprang zwar keine echte Torchance, aber der SSV Ulm 1846 wurde vom eigenen Tor weggehalte­n.

Danach übernahm der Regionalli­gist zunehmend das Kommando, weil einfach gedankensc­hneller und körperlich robuster, und kam durch Ardian Morina, dem Bruder des ehemaligen Ochsenhaus­er Angreifers Dardan Morina, zur ersten echten Möglichkei­t, doch Mietingens Keeper Jens Müller konnte noch per Der SSV Ulm 1846 hat das Achtelfina­le im WFV-Pokal erreicht. David Braig (links) beobachtet Kollege Thomas Rathgeber im Zweikampf mit Mietingens Abwehrspie­ler Dominik Burry.

Fußabwehr zur Ecke klären. Fünf Minuten später dann der schon zitierte Freistoß, als Marcel Rolser den Ball vertändelt­e und nur noch ein Foul begehen konnte. Thomas Rathgeber und Morina spielten sich per Doppelpass durch die Abwehrreih­en und Morina vollendete mit einem präzisen Flachschus­s.

Doppelschl­ag noch vor der Pause

Nach 20 Minuten kam der SVM mal in die Nähe des gegnerisch­en Strafraums, Roland Mayer konnte aber einen kapitalen Rückpass von Ulms Kapitän Florian Krebs nicht verwerten, weil er selbst ausrutscht­e. Krebs schien dieser Fehler so zu beflügeln, dass er kurze Zeit später einen Eckball von Christian Sauter aus fünf Metern in die Mietinger Maschen wuchtete. „So ein großer und körperlich

robuster Spieler ist in dieser Situation nicht zu verteidige­n“, sagte Christian Glaser. Ulm lag mit 2:0 vorn und legte zwei Minuten später nach. Diesmal war es Luca Graciotti, der einen Abpraller im Kasten von Müller versenkte. „Das war zu einfach und ein Doppelschl­ag, der das Spiel letztlich entschiede­n hat“, stellte Voltenauer fest.

Ulm führte 3:0, wirkte deutlich souveräner als zu Spielbegin­n und ließ nun Ball und Gegner laufen. „Bei diesen Temperatur­en muss man auch gegen einen Landesligi­sten erst mal sechs Tore schießen“, war Ulms Trainer Tobias Flitsch durchaus zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. Man habe in den 90 Minuten an Automatism­en gearbeitet, die man so im Training gar nicht simulieren könne. Flitsch, der seit

Dienstagab­end auch offiziell Trainer der Ulmer ist und zunächst bis zum Saisonende arbeiten soll, hakte das Spiel aber dann doch schnell ab. „Unser Fokus gilt eindeutig der Liga. Da müssen wir endlich punkten und uns auch belohnen.“Am Sonntag, 9. September, gastiert der Tabellenle­tzte Hessen Kassel beim Vorletzten der Regionalli­ga im Donaustadi­on. Alles andere als ein Sieg und drei Punkte in diesem Kellerduel­l zählen für Flitsch nicht. Schon gegen Hoffenheim IIund Steinbach hätte Zählbares rausspring­en müssen.

Den ersten Sieg in der Landesliga hat Mietingen am vergangene­n Samstag beim 2:0 in Eschbach eingefahre­n. Am Sonntag steht das wichtige Heimspiel gegen Mitaufstei­ger TSV Heimenkirc­h auf dem Programm. „Wir müssen nun vor allem regenerier­en“, sagt Voltenauer, „verletzt hat sich Gott sei Dank niemand und auch Heimenkirc­h musste heute im Pokal ran.“Der Mietinger Coach war schon wieder ganz Analytiker.

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FOTO: VOLKER STROHMAIER

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