Schwäbische Zeitung (Biberach)

Holzhauer ist SZ-Sportler des Monats

Der 26-Jährige spielt bei den American Footballer­n der Biberach Beavers.

- Von Felizitas Eglof www.schwäbisch­e.de/sholzhauer

BIBERACH - 13 Touchdowns in einer Saison. Wertvollst­er Spieler im Spiel gegen Tübingen, das den American Footballer­n der Biberach Beavers vorzeitig den Meistertit­el in der Oberliga einbrachte. Die Nummer 21 der TG-Footballer hat eine erfolgreic­he Saison hinter sich. Nun ist Sebastian Holzhauer auch noch zum SZ-Sportler des Monats Juli gewählt worden.

„Den Sieg bei der SZ-Wahl widme ich meiner ganzen Mannschaft, denn die erfolgreic­he Saison ist eine Teamleistu­ng gewesen und nicht nur eine Einzelleis­tung“, sagt Sebastian Holzhauer. Seine Position ist Wide Receiver. Dessen Aufgabe ist es, einen Pass vom Quarterbac­k oder von einem anderen Spieler zu fangen und den Ball dann in die Endzone zu bringen, um einen Touchdown zu erzielen. „Ohne den Quarterbac­k hätte ich nie so viele Touchdowns wie in dieser Saison machen können, deshalb gilt mein Dank auch ihm“, so der 26-Jährige.

Holzhauer spielt mittlerwei­le seit sieben Jahren bei den Biberach Beavers. Die Liebe zum American Football entdeckte er bei einem Auslandsau­fenthalt in den USA in Iowa. „Ich war dort bei der Schulmanns­chaft dabei, habe im Training immer mitgemacht, aber bei Spielen war ich nur ,Wasserträg­er‘, da ich viel zu schlecht für das Team war“, erinnert sich Holzhauer lachend. Zurück in Deutschlan­d wollte er nicht aufhören, Football zu spielen und ging so mit einem Freund zum Probetrain­ing der Biberach Beavers. Holzhauer wurde sofort auf die Position des Wide Receivers gestellt und ist dort, auch sieben Jahre später, nicht mehr wegzudenke­n. „Sebastian ist einfach pfeilschne­ll und hat flinke Hände, genau dass, was ein Wide Receiver braucht“, sagt Beavers-Trainer Dominik Brodschelm. „Er ist ein hervorrage­nder Athlet und hat seine Leistung im Vergleich zur vergangene­n Saison deutlich verbessert.“Fragt man Holzhauer selber nach seinen Stärken, reagiert er eher bescheiden: „Ich bin sehr ehrgeizig. Ich glaube, das hat mir geholfen, mich in dieser Saison so zu verbessern.“

Neues Glücks-Shirt funktionie­rt

Trotz seiner Erfahrung, ist der 26Jährige vor jedem Spiel nervös. „Kurz vor dem Spiel ziehe ich mich in eine Ecke zurück und versuche herunterzu­kommen“, sagt Holzhauer. „Dabei habe ich die Stimme meines ehemaligen Trainers im Kopf. Er hat immer gesagt: ,Es wird Zeit, in den Tunnel zu kommen.‘ Also alles auszublend­en und sich nur auf das Spiel zu konzentrie­ren.“Sein Glücks-Shirt, das er bei jedem Spiel getragen hat, ist beim dritten Spiel in dieser Saison kaputt gegangen. „Seit dem habe ich ein Neues, und wie man sieht, funktionie­rt es.“

Sehr erfolgreic­h war die Saison für die Beavers, denn ihnen gelang der Aufstieg in die Regionalli­ga. „Vor dem Spiel gegen Tübingen lag ein positiver Druck auf mir“, sagt Holzhauer, „erstens natürlich, weil wir uns die Meistersch­aft holen wollten, zweitens hatten wir gegen Tübingen immer Probleme.“Doch die gute Vorbereitu­ng auf die Partie lohnte sich, die Beavers besiegten ihren Gegner klar mit 34:3. „Dass wir Meister sind, habe ich am Anfang gar nicht realisiert. Erst als ich den Pokal in den Händen hielt, wurde es mir bewusst“, sagt Holzhauer. Aufgrund des vielen Körperkont­akts beim Football kommt es schnell zu Verletzung­en und Schmerzen. „Am Morgen nach dem Spiel tut mir immer alles weh, aber das nehme ich gerne für den Sport in Kauf“, sagt er. „Im Schnitt habe ich nach einem Spiel bis zu fünf blaue Flecken, aber die gehen auch wieder weg.“

„Besonderer Teamgeist“

Momentan macht der gelernte Großhandel­skaufmann eine Weiterbild­ung bei der IHK. Warum er in seiner Freizeit American Football spielt, anstatt jeden Sonntag auf dem Fußballpla­tz zu stehen, ist für die Nummer 21 der Beavers ganz klar. „Ich wollte einfach etwas Besonderes machen, und Football ist nicht so überlaufen wie andere Sportarten hier in der Region“, sagt er. „Außerdem ist beim Football ein besonderer Teamgeist zu spüren, der mir sehr wichtig ist.“Wie Holzhauer sich in Zukunft noch weiter verbessern kann, weiß Trainer Brodschelm: „Er könnte etwas an Masse zunehmen, fünf Kilo mehr würden ihm guttun.“Auch Holzhauer selber weiß das: „Dadurch hätte ich mehr Kraft und bin weniger anfällig für Verletzung­en.“Sein Ziel für die nächste Saison in der Regionalli­ga sei es, 14 Touchdowns zu machen, also einen mehr als in der vergangene­n Saison.

Einen Traum hat der Wide Receiver für die Zukunft ebenfalls: „Irgendwann möchte ich in der ersten oder zweiten Liga spielen und einen Sticker der German Football League auf dem Shirt tragen.“

Ein Video, das Sebastian Holzhauer in Aktion zeigt, gibt es im Internet unter

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FOTO: EGLOF
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ARCHIVFOTO: KARL ACHBERGER Sebastian Holzhauer (vorn links) von den Biberach Beavers widmet den Sieg bei der SZ-Wahl zum Sportler des Monats Juli seiner ganzen Mannschaft.
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FOTO: EGLOF Sebastian Holzhauer

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