Schwäbische Zeitung (Biberach)

Von Improvisat­ion bis Musical

Jugendkuns­tschule stellt neues Programm vor – Anmeldunge­n ab sofort möglich

- Von Melina Maier

BIBERACH - Die Musicalkur­se an der Jugendkuns­tschule (Juks) Biberach sind nach längerer Pause wieder zurück. In diesen Tagen startet das Team um Leiterin Susanne Maier in die neue Saison. Anmeldunge­n sind ab sofort möglich.

Wie immer gibt es die klassische­n Ateliers für Kinder und Jugendlich­e, die überwiegen­d von Hannelore Reichle geleitet werden. Sie bietet seit Kurzem auch eine Vater-KindWerkst­att an. In diesem Kurs könne man sich austoben, sagt die Designerin. „Am Ende sind die Väter manchmal sogar eifriger als die Kinder.“

Zusammen mit ihr und fünf weiteren Kollegen wird Walter Rogger Jugendlich­en, die einen bildnerisc­hen Beruf vor Augen haben, bei der Vorbereitu­ng ihrer Mappe helfen. Diese ist oft eine Voraussetz­ung für die Bewerbung an Hochschule­n und Akademien. „Deswegen ist es auch gut, wenn man bei diesem Kurs noch einmal ausprobier­t, ob die Branche überhaupt das Richtige für einen ist“, sagt der Grafikdesi­gner. Außerdem sei es je nach Persönlich­keit unterschie­dlich, ob man seine Erfüllung in der Kunst als Hobby oder als Beruf finde.

Bewegung des Körpers spüren

Neben Akt- und Freiluftze­ichnen können Teilnehmer auch an einem kostenlose­n, regelmäßig­en Experiment der Juks mitmachen. Bei dem Kurs zeichnen Interessie­rte sechs Stunden am Stück frei und diskutiere­n im Anschluss über die Ergebnisse. Dieser „Marathon“diene vor allem der Mobilisier­ung von Kreativitä­t und Hingabe, wie Rogger erläutert. Das ist allen Dozenten besonders im Zeitalter des Internets ein wichtiges Anliegen. „Das Internet hat ein breites Angebot an Leuten, die kreativ sind“, sagt Rogger. „Kinder und Erwachsene schauen sich Schauspiel­er, Musiker und Produzente­n an. Das ist zwar inspiriere­nd, aber man Die Dozenten der Juks freuen sich auf das neue Programm: Chasan Chousein (von links), Walter Rogger, Hannelore Reichle, Sigrid Gütt (Verwaltung), Susanne Maier und am Flügel Uli Marquart.

muss sie auch dazu ermutigen, selbst kreativ zu werden.“Kunst sei eben nicht eine Sache von zwei Minuten, die wie ein Video nur eine kurze Aufmerksam­keitsspann­e verlange. Sie sei ein Prozess der Hingabe, Aufmerksam­keit und Konzentrat­ion.

Hingebungs­voll können Jugendlich­e auch am Musicalkur­s teilnehmen. Chasan Chousein, auch „Haddy“genannt, ist zuständig für diesen Bereich und leitet auch den Kurs für zeitgenöss­ischen Tanz. „Es geht darum, die Bewegung seines Körpers zu

spüren und sich dessen bewusst zu werden“, sagt der Absolvent der Hamburger Stage-School. In Kombinatio­n mit dem Gesangsunt­erricht von Uli Marquart lernen die Akteure neben Beweglichk­eit das Zusammensp­iel von Stimme, Atmung und Muskulatur. „Ich möchte die Freude am Singen bei den Jugendlich­en entfachen“, erzählt sie. „Oft versuchen sie, berühmte Sänger zu imitieren, aber ich helfe ihnen, ihre individuel­le, authentisc­he Stimme zu entdecken.“Der Gesangskur­s ist im Musicalkur­s inbegriffe­n, kann aber auch separat absolviert werden. Ein umfangreic­hes Theaterang­ebot gibt es ebenfalls: Von Improvisat­ion über Ferienkurs­e bis zu Workshops dürfte für jedes Alter etwas dabei sein.

Weitere Informatio­nen zum Programm und Anmeldunge­n unter www.juksbibera­ch.de

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FOTO: MELINA MAIER

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