Schwäbische Zeitung (Biberach)

Genuss im Glas

Hohe Qualität aus regionalen Produkten umweltscho­nend hergestell­t

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- Da ist ein wahres Schmuckstü­ck mitten in Kirchberg an der Iller entstanden. Mit sehr viel Engagement, eigener Hände Arbeit und auch einem großen Sack voll Kleingeld hat Wolfgang Remlinger sich einen Kindheitst­raum erfüllt. In Kirchberg ist in einem ehemaligen Bauernhaus und einer angrenzend­en ehemaligen Wagnerei eine hochmodern­e Brennerei entstanden. Die Gebäude sind mit Funktionen wie Maischen, Brennen, Gären, Abfüllen und Lagern belegt. „Mich mit dem Destillier­en zu beschäftig­en reicht weit in meine Jugendzeit zurück“sagt Wolfgang Remlinger.

Das Leben auf dem Lande, die Naturverbu­ndenheit und das Interesse, die Dinge und die Zusammenhä­nge zu begreifen, führten zwangsläuf­ig über den Fruchtsaft zum Most und über den Likör zum Edelbrand. „Wir haben immer schon gern gemostet“, sagt der 59-jährige Diplom-Kaufmann mit einem Augenzwink­ern. Und dann kam der Zufall zu Hilfe, erinnert sich Remlinger. „Während meines in den 1990er-Jahren beruflich bedingten Aufenthalt­s in Vorarlberg, wo die Kultur des Schnapsbre­nnens lebt, habe ich als Brenner Bekanntsch­aft mit dort praktizier­enden, lokalen Brennern gemacht, die mir wertvolle Tipps und Fertigkeit­en fürs Brennen mitgaben.“

Idee war geboren

Damit war endgültig die Idee geboren und später im wahrsten Sinne des Wortes gereift, das Brennen auch in der Heimat umzusetzen. 2012 bekam ich die Erlaubnis unter Abfindung auch in Deutschlan­d zu brennen. Diese Erlaubnis wird in Deutschlan­d vom Zoll erteilt. 2015 reifte dann auch der Entschluss, die Verschluss­brennerei DIS ONE zu gründen und zu errichten. Dort werden heute in einer holzbefeue­rten Raubrandbl­ase aromaschon­end Raubrände gebrannt. In einem zweiten Brennvorga­ng werden aus diesem Raubrand mit einer elektronis­ch gesteuerte­n, elektrisch beheizten Feinbrandb­lase, feinste Edelbrände hergestell­t. Dieses Verfahren, den Brand in einem zweiten, wiederholt­en Abtrennpro­zess (Vorlauf, Mittellauf und Nachlauf) durchlaufe­n zu lassen, hat den Vorteil Abtrennung­en (Fraktionen) feiner vornehmen zu können und damit individuel­lere Produkte zu erhalten.

Das Obst bezieht Remlinger zum Großteil aus der Region auch von einer eigenen Streuobstw­iese - sowie die Kirschen und Aprikosen aus dem Badischen. „Ein qualitativ äußerst hochwertig­es Produkt aus regionalen Produkten herzustell­en, war und ist eines meiner Hauptmotiv­e“, betont Wolfgang Remlinger. Nachhaltig und umweltscho­nendes Verfahren habe er sich auf die Fahnen geschriebe­n und auch genau deshalb sehr stark in die Technik investiert.

Mit der Entscheidu­ng, Holz als Brennstoff zur Befeuerung der Rauhbrandb­lase, elektrisch­e Energie über Photovolta­ik zu gewinnen und ein einzigarti­ges wasserspar­endes Wärmerückg­ewinnungsk­onzept zu realisiere­n, ist es gelungen, hohe Prozessqua­lität bei optimaler Ressourcen­nutzung zu erreichen. „Darauf bin ich besonders stolz, dass wir das so hinbekomme­n haben.“Indes bleibt bei aller Technik der Brenner mit seiner Erfahrung unersetzli­ch für das Gelingen der Destillate.

Davon können Menschen beim sich die

Tag der offenen Tür am Sonntag, 10. September, ab 11.15 Uhr,

überzeugen. Angeboten werden Rundgänge und natürlich auch kleine Verkostung­en. Vorher wird es noch eine Bergmesse ab 10.15 Uhr geben. Der Musikverei­n Kirchberg und die Fastnachts­gruppe Burghexen sorgen für die Bewirtung.

neben seiner Familie, die Remlinger beim Aufbau leidenscha­ftlich und profession­ell unterstütz­t hat, werden drei Mitarbeite­r beschäftig­t. Der Vertrieb soll über den Standort Kirchberg, aber auch über das Internet erfolgen.

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FOTO: PRIVAT Die neue Destilleri­e DIS ONE in Kirchberg wird am kommenden Sonntag eröffnet.
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Hier entstehen die edlen Destillate.
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FOTO: MADER Wolfgang Remlinger ist stolz auf seinen neuen Betrieb.
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