Schwäbische Zeitung (Biberach)
Führung zur Reformation
BIBERACH (sz) - Die Katholische Erwachsenenbildung Dekanate Biberach und Saulgau lädt in Kooperation mit der Gehörlosenseelsorge Oberschwaben zu einer Führung am Donnerstag, 21. September, ein. Treffpunkt ist um 16 Uhr am Rathaus in Bad Waldsee mit dem Stadtarchivar Michael Barczyk. Die Führung erzählt auf einem Rundgang die tragische Geschichte der Reformation in Waldsee, bezieht die Gebäude in den historischen Kontext mit ein und leitet mit einem Besuch der Kirche St. Peter und des Kirchenschatzmuseums im Oratorium zur Gegenreformation der Barockzeit über. Der Barock steht in Oberschwaben im Spannungsfeld von Reformation und Gegenreformation. Besonders klösterliche Territorien und die österreichischen Donaustädte unter habsburgischer Herrschaft galten als Bastion der römisch-katholischen Konfession. Während einige Städte wie Ravensburg und Biberach der Reformation beitraten, wurde an anderen Orten jede Zuneigung zu Luther oder Zwingli im Keim erstickt. Waldsee ist das beste und grausamste Beispiel, wo Täufer 1530 die Reformation einführen wollten. Die Waldseer standen den neuen Ideen offen gegenüber, aber der Bauernjörg, Truchsess Jörg III., ließ die Täufer enthaupten und ihre Kinder und Frauen im Stadtsee ertränken. Somit war auch die alte Konfession für Jahrhunderte gerettet. Die Gegenreformation zelebrierte im Barock den katholischen Glauben mit unglaublicher Pracht und Pomp. Prächtige liturgische Gerätschaften und Messgewänder feinster Haute Couture im Waldseer Kirchenschatz geben heute darüber glitzerndes Zeugnis. Diese Führung wird außerdem in Gebärdensprache übersetzt. Anmeldung bis 11. September bei der Katholischen Erwachsenenbildung in Riedlingen unter Telefon 07371/93590 oder per E-Mail an info@keb-bc-slg.de.