Schwäbische Zeitung (Biberach)
Rektorin freut sich auf den ersten Schultag
Christine Peters leitet jetzt die Mali-Gemeinschaftsschule in Biberach
BIBERACH - Nicht nur für viele Schüler dürfte der erste Schultag nach den Ferien aufregend werden, auch Christine Peters ist gespannt auf den Montag. Für sie beginnt dann das erste Schuljahr als Leiterin der Biberacher Mali-Gemeinschaftsschule.
Vieles ist jetzt größer für die aus Rißtissen stammende Pädagogin. Bis vor den Ferien war sie Rektorin einer kleinen Grundschule in Ringingen (Alb-Donau-Kreis) mit wenigen Klassen und fünf Lehrern. An der MaliSchule ist sie jetzt verantwortlich für knapp 250 Schüler der Klassen 5 bis 10 sowie für ein Kollegium, bestehend aus 32 Lehrkräften.
Es sei keine Aufregung, eher eine Vorfreude, die sie verspüre. „Der Wunsch nach Veränderung, den ich schon in den vergangenen Jahren in mir hatte, geht jetzt endlich in Erfüllung“, sagt sie. Ihr ist bewusst, dass sie in die großen Fußstapfen von Karl Schley tritt, der die Schule 28 Jahre lang geleitet hat. „Er hat mir viel geholfen und wir haben gute Gespräche geführt“, sagt Christine Peters. Es sei eine „sehr menschliche Empfangssituation“gewesen. Während der Sommerferien habe sie sich in Ruhe in viele Themen einarbeiten können.
Zusammen mit ihren Kollegen wolle sie die Gemeinschaftsschule weiterentwickeln. Dass andere Schularten wie Gymnasien und die Realschule direkt vor der Haustür liegen, sehe sie nicht als Konkurrenz, sondern eher als Bereicherung. „Grundsätzlich habe ich den Fokus ohnehin auf meiner Schule“, sagt sie. Im ersten Jahr sei es für sie wichtig, in das „System Mali-Schule“hineinzuhorchen und Abläufe kennenzulernen, um dann eigene Schwerpunkte setzen zu können. „Ich bin ein dynamischer, klar strukturierter und offener Mensch“, charakterisiert sie sich selbst.
„Will Schule auch leben“
Besonders wichtig sei ihr, auch selbst zu unterrichten. So hat Christine Peters eine fünfte und eine zehnte Klasse im Fach Deutsch und bietet für die Klassen 5 bis 7 Musik als Clubangebot am Nachmittag an. „Ich brauche den direkten Bezug zu Kindern und Jugendlichen“, sagt sie. „Ich will nicht nur Geschäftsführer oder Manager einer Schule sein, sondern will Schule auch leben.“Eine Schule gut leiten zu können, funktioniere nur in Verzahnung mit dem Unterricht.
Was Gebäude, technische Ausstattung und Lehrerversorgung angeht, habe sie keinen Grund zu klagen. „Wir sind hervorragend ausgestattet“, sagt Christine Peters. In diesem Zusammenhang legt sie Wert auf Sauberkeit auf dem Schulgelände. Ein Thema, auf das sie die Schüler aktiv hinweisen will. „Dabei geht es auch darum, wie man mit fremdem Eigentum umgeht.“
Eine besondere Herausforderung werde aus Sicht der neuen Schulleiterin auch im kommenden Schuljahr die Integration der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. „Wir haben zwei Vorbereitungsklassen, davon eine Alphabetisierungsklasse für Kinder, die weder lesen noch schreiben können.“Die Lehrer in diesem Bereich leisteten Unglaubliches, sagt Peters, „wenn man sieht, wie schnell die Kinder in die Regelklassen integriert werden können“.