Schwäbische Zeitung (Biberach)

„Nur was man kennt, kann man auch schützen“

Beim Kinderferi­enprogramm in Rot an der Rot entdecken Teilnehmer die Natur im Ökomobil

- Von Melina Maier

ROT AN DER ROT - Beim Kinderferi­enprogramm in Rot an der Rot haben Kinder aus der Umgebung am Mittwoch das Ökomobil in Konradswei­ler besucht. In dem umgebauten Lkw befindet sich alles, was die Neugier auf die Natur weckt und was zeigt, wie man sie schützen kann. Nach dem Motto „Nur was man kennt und schätzt, das kann man auch schützen.“

Das Thema, das die Kinder zwischen acht und zwölf Jahren aus dem Raum Rot an der Rot beschäftig­t, ist heute Wasser. Das Ökomobil hat in der Nähe des Stausees bei Konradswei­ler geparkt. Ines Aust vom Regierungs­präsidium führt zusammen mit Vito Tisci, der ein Freiwillig­es Ökologisch­es Jahr absolviert, die Kinder in das Thema ein. Im Lkw stehen Bänke und Tische, auf denen die Kinder sitzen und zusammentr­agen, welche Gewässer es überhaupt gibt.

Aust fragt sie auch, welche Forschungs­instrument­e sie kennen. Die Antworten reichen von Mikroskop über Lupenbeche­r bis zum „Reagenzglä­sle“. Danach geht es augerüstet mit Sieben und Gummistief­eln zum nahegelege­nen Bach. Ganz aufgeregt und bis zu den Knien im Wasser fangen die Jungen und Mädchen kleine Tiere und Pflanzen. Diese transporti­eren sie anschließe­nd in Plastikwan­nen zum Ökomobil. Der achtjährig­e Valentin spekuliert schon, was er da für ein Tier in seinem Behälter haben könnte: „Ich glaube, das ist eine Wasserraup­e.“

„Was mir immer wieder eine Freude bereitet, ist, dass die Kinder noch staunen können“, erzählt Aust. Das findet auch Simone Seidel toll: „So etwas brauchen sie wirklich viel mehr als Handys.“Mit voller Aufmerksam­keit widmen sich die Kleinen ihrem Fang. Unter dem Mikroskop beobachten sie Tiere und Pflanzen und kategorisi­eren sie mithilfe eines Bestimmung­sbuchs.

Zur Austattung des Mobils gehören neben Mikroskope­n und Becherlupe­n auch eine Mikroproje­ktionsanla­ge. Damit können die gesammelte­n Tiere und Pflanzen auf der Leinwand präsentier­t werden.

Beliebt im Ferienprog­ramm

Das Programm des Ökomobils arbeitet vor allem mit Erlebnispä­dagogik und gleicht eher einer spielerisc­hen Werkstatt einer Schule. Und das kommt an: „Das Ökomobil ist unter den Top zehn der geplanten Aktionen im Kinderferi­enprogramm, was die Anzahl der Anmeldunge­n angeht“, sagt Organisato­rin Simone Seidel. Zusammen mit Stella Wachter und Ingrid Denzel hat sie die gemeinsame­n Aktionen geplant und betreut. Sie gehören zur Gruppe ehrenamtli­cher Frauen, die zum Beispiel Kleiderbas­are oder eben das Kinderferi­enprogramm organisier­t. Die Frauen haben schon jetzt Ideen für das nächste Jahr. Das Ökomobil sei etwas ganz Neues, das sie einfach mal ausprobier­en wollten. Es wird vom Regierungs­präsidium Tübingen zur Verfügung gestellt und ist in Baden-Württember­g kostenlos.

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FOTO: ROLAND FINK Die Kinder haben Spaß beim Entdecken der Natur.

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