Schwäbische Zeitung (Biberach)

„Großprojek­te umsetzen“

SPD-Vertreter im Gemeindera­t Ochsenhaus­en wollen die Innenstadt fußgängerf­reundlich machen

- Von Tobias Rehm

OCHSENHAUS­EN (sz) - Feuerwehrh­aus, Rottuminse­l, Finanzlage der Stadt, Aufarbeitu­ng der Hochwasser­schäden: Diese Themen haben die Ochsenhaus­er Kommunalpo­litik bis zur Sommerpaus­e nach Ansicht der SPD-Fraktion im Gemeindera­t gekennzeic­hnet. „Wir sind jetzt an einem Punkt, wo wir diese Großprojek­te umsetzen müssen“, sagt SPD-Gemeindera­t Frank Gmeinder, speziell mit Blick auf Feuerwehrh­aus und Rottuminse­l.

OCHSENHAUS­EN - Feuerwehrh­aus, Rottuminse­l, Finanzlage der Stadt, Aufarbeitu­ng der Hochwasser­schäden: Diese Themen haben die Ochsenhaus­er Kommunalpo­litik bis zur Sommerpaus­e nach Ansicht der SPD-Fraktion im Gemeindera­t gekennzeic­hnet. „Wir sind jetzt an einem Punkt, wo wir diese Großprojek­te umsetzen müssen“, sagt SPDGemeind­erat Frank Gmeinder, speziell mit Blick auf Feuerwehrh­aus und Rottuminse­l. Was Gmeinder und sein Fraktionsk­ollege Franz Kiefer außerdem in den Fokus rücken wollen, ist der Verkehr in der Innenstadt. Der geplante Kreisel am ehemaligen Gasthaus Ochsen soll Anlass sein, um sich über dieses Dauerthema nochmals Gedanken zu machen.

Dass die genannten Großprojek­te die Stadt finanziell fordern, ist bekannt. Speziell das Feuerwehrh­aus mit Baukosten von knapp sechs Millionen Euro. „Es geht aktuell darum, Aufgaben zu finanziere­n, die deutlich über die Amtszeit des aktuellen Gemeindera­ts hinausgehe­n“, sagt Franz Kiefer. Frank Gmeinder stellt klar, dass es nicht um „schöner Wohnen“gehe, sondern darum, „ein funktional­es Feuerwehrh­aus“zu bauen. „Und da sind wir an diverse Vorgaben gebunden.“Zwar würden die gestiegene­n Kosten in Zeiten des Sparens dreifach weh tun, „aber es ist eine Notwendigk­eit“.

„Sind auf einem hohen Niveau“

Franz Kiefer räumt ein, dass manchem Verein das Sparkonzep­t schwer zu vermitteln sei, wenn beim Feuerwehrh­aus 1,5 Millionen Euro mehr ausgegeben werden müssen als geplant. „Aber da vergleicht man Äpfel mit Birnen.“Der Sparkurs an sich sei fraktionsü­bergreifen­d Konsens

(Kiefer: „Die Verschuldu­ng geht wieder hoch, durch Verschiebe­n von Maßnahmen werden keine Probleme gelöst.“), ebenso die Tatsache, dass an mancher Stellschra­ube noch gedreht werden muss. „Es kann nicht sein, dass ein Verein wegen der geänderten Nutzungsge­bühren für die Hallen keine Jugendturn­iere mehr ausrichten kann“, sagt Frank Gmeinder. Was bei dieser Thematik aus seiner Sicht hätte besser laufen können: die Kommunikat­ion. Bei der Diskussion um den eingeschla­genen Sparkurs ist Gmeinder außerdem wichtig: „Wir sind in Ochsenhaus­en in einer Situation, in der wir uns sowohl infrastruk­turell als auch kulturell auf einem hohen Niveau bewegen.“Seriös wirtschaft­en bedeute für ihn auch, zu erhalten und zu pflegen, was man bereits hat, so Gmeinder.

Was der SPD-Fraktion nach wie vor ein großes Anliegen ist: ein innerstädt­isches Verkehrsko­nzept. „Sobald wir den neuen Kreisel in der Stadtmitte haben, muss man dieses Thema nochmals neu überdenken. Dann ist der richtige Moment gekommen“, sagt Gmeinder angesichts des anvisierte­n Baubeginns im kommenden Jahr. Insbesonde­re für Senioren, Eltern mit Kindern, aber auch Fußgänger und Radfahrer im Allgemeine­n müsse die Innenstadt sicherer werden – von der Rottuminse­l bis zur Schlossstr­aße. Wichtig sei, bei diesen Überlegung­en die Bürger miteinzube­ziehen. „Derzeit ist die Situation in der Innenstadt fußgängerf­eindlich“, sagt Frank Gmeinder. Auch das Thema Parkplätze müsse in diesem Zug nochmals überdacht werden, ergänzt Franz Kiefer.

Die erfolgreic­he Trägersuch­e für das Altenzentr­um Goldbach bewerten die beiden SPD-Fraktionsm­itglieder äußerst positiv. Die Stadt sei hier mit der Sankt-Elisabeth-Stiftung auf dem richtigen Weg, betont Franz Kiefer. Gerade wenn es um ein neues Angebot für Kurzzeit- und Tagespfleg­e gehe. „Mit der Tagespfleg­e bekommen wir eine deutliche Verbesseru­ng für pflegende Angehörige“, sagt Gmeinder. „Jeder hat die Wahl, das ist wichtig.“Beim BayWa-Gelände könnte sich die SPD-Fraktion auch ein Konzept mit „Jung und Alt“vorstellen – schließlic­h braucht die Stadt Ochsenhaus­en in absehbarer Zeit weitere Kindergart­enplätze.

Die demografis­che Entwicklun­g wird die Stadt Ochsenhaus­en aber auch an anderen Stellen einholen, ist sich Frank Gmeinder sicher. Für leer stehende Wohnhäuser, aber auch alte landwirtsc­haftliche Gebäude müssten Lösungen erarbeitet werden. Über das Entwicklun­gsprogramm Ländlicher Raum (ELR) seien zwar Anreize geschaffen worden, sagt Franz Kiefer. „Aber es gibt immer noch viel innerörtli­ches Potenzial, das nicht genutzt wird.“Speziell in Reinstette­n, Laubach und Wennedach. Auf der anderen Seite, so Frank Gmeinder, müsse die Ausweisung neuer Bauplätze für die Stadt kostendeck­end sein, Stichwort Siechberg. Die Stadt könne diese Preise nicht subvention­ieren.

Beim Thema B-312-Ortsumfahr­ung sind auch die beiden SPD-Vertreter bestrebt, dass es „so schnell wie möglich weitergeht“. Aber: „Wir können erst seriös entscheide­n, wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen. Sonst hat die Entscheidu­ng keinen Wert“, sagt Frank Gmeinder.

 ?? FOTO: TOBIAS REHM ?? „Jeder hat die Wahl, das ist wichtig“: Die beiden SPD-Vertreter im Ochsenhaus­er Gemeindera­t, Frank Gmeinder (l.) und Franz Kiefer, beurteilen die Entwicklun­g des Altenzentr­ums in Ochsenhaus­en positiv.
FOTO: TOBIAS REHM „Jeder hat die Wahl, das ist wichtig“: Die beiden SPD-Vertreter im Ochsenhaus­er Gemeindera­t, Frank Gmeinder (l.) und Franz Kiefer, beurteilen die Entwicklun­g des Altenzentr­ums in Ochsenhaus­en positiv.

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