Schwäbische Zeitung (Biberach)
Hochdorf richtet Mozartstraße – in Abschnitten
Gemeinderat legt den Sanierungsumfang fest – Erster Abschnitt bis Mai 2018 geplant
HOCHDORF - Die Mozartstraße in Hochdorf soll bis Mai 2018 von der Hauptstraße bis zur Kreuzung mit dem Angerweg saniert werden – einschließlich dieser Kreuzung, bei der obendrein ein Rückhaltebecken für Regenwasser entstehen soll. Der Alamannenweg und der Rest der Mozartstraße jenseits des Angerwegs kommen erst später dran, entschied der Rat – im letztgenannten Fall mit denkbar knapper Mehrheit.
Dass bei der Mozartstraße etwas gemacht werden muss, war für alle Räte klar. Das Vorhaben haben die Verantwortlichen im Rathaus seit Jahren auf dem Zettel. Seit der Debatte im April wurden die Kosten präzisiert: Statt der ursprünglich geschätzten gut 420 000 Euro stehen nun laut Kostenberechnung für die Sanierung auf der gesamten Länge knapp 573 000 Euro im Raum. Der Ingenieur Max Huchler vom gleichnamigen Büro in Schweinhausen begründete dies zum einen mit der allgemeinen Steigerung der Baupreise, da die Firmen stark ausgelastet sind. Zum anderen zeichnet sich Zusatzaufwand ab: Die Kreuzung Mozartstraße/Angerweg soll leicht verschwenkt werden, damit die Autos nicht so schnell drüberfahren. Jenseits des Angerwegs müssten Betonplatten des alten Feldwegs im Untergrund entfernt werden. Im Alamannenweg, wo eine Wohnbebauung angedacht ist, soll der Gehweg weiter nach hinten gezogen werden als ursprünglich geplant.
Völlig unabhängig von den höheren Kosten folgte der Rat einmütig dem Vorschlag der Verwaltung, mit dem Ausbau des Alamannenwegs zu warten. Es wäre ungeschickt, den Planungen für die Wohnbebauung vorzugreifen, schließlich müssen unter der Straße und den Gehwegen dann Kanäle, Wasserrohre und andere Leitungen verlegt werden.
Länger diskutiert wurde der Vorschlag, die Sanierung der Mozartstraße jenseits des Angerwegs ebenfalls zu verschieben. Bürgermeister Klaus Bonelli begründete das mit finanziellen Erwägungen und dem Ziel, Investitionen der Gemeinde ohne neue Schulden zu stemmen: „Ich kann das Geld nur einmal ausgeben“, sagte Bonelli. Wenn der Rat diesen Abschnitt ebenfalls 2018 machen wolle, möge er dazusagen, welche anderen Vorhaben verschoben werden – oder ob tiefer ins Sparschwein gegriffen werden soll.
Vorsicht beim Geldausgeben
Gemeinderat Otto Höbel schlug in dieselbe Kerbe: „Lieber kontinuierlich, aber maßvoll investieren“, schließlich stünden mit Gemeindehalle und Schule weitere wichtige Vorhaben an. Otmar Kloos sagte, den Abschnitt jenseits des Angerwegs „kann man guten Gewissens noch einmal schieben, es gibt schlechtere Straßen in unserer Gemeinde“.
Theo Wiedemann sah es anders: Er erwartet in den kommenden Jahren weitere Preissteigerungen; es jetzt in einem Aufwasch zu machen, komme günstiger. Margit Geiger sagte: „Ich bin kein Fan von Flickwerk.“Und Claus Rief: „Dann wären wir wenigstens mal in der Mozartstraße ganz fertig.“Christa Creutzfeld hielte zudem die Verschwenkung der Kreuzung Mozartstraße/Angerweg für verzichtbar. Schlussendlich lehnte der Rat es bei Stimmengleichheit von sechs zu sechs Stimmen ab, die Mozartstraße gleich jetzt auf ganzer Länge zu richten.
So werden die Bauarbeiten zunächst für den Abschnitt von der Hauptstraße bis zur Kreuzung Mozartstraße/Angerweg ausgeschrieben. In der Hoffnung auf günstige Preise soll den Firmen eine Ausführungsfrist bis Mai 2018 gewährt werden. Die Wasserleitung muss übrigens, anders als ursprünglich befürchtet, nicht ausgetauscht werden. Der Umbau der Kreuzung Mozartstraße/Angerweg selber wurde diesem ersten Bauabschnitt zugeschlagen – diese Anregung von Otto Höbel gleich zu Beginn der Debatte war Konsens. Mit dieser neuen Einteilung überschlug der Ingenieur Huchler die Kosten auf 355 000 bis 365 000 Euro, aber derzeit sei jede Ausschreibung „ein Lotteriespiel“.