Schwäbische Zeitung (Biberach)
Er prägte das Schützenfest
BIBERACH (gem) - Im Alter von 89 Jahren ist der frühere Biberacher Apotheker und Pharmazierat Gerhard Rothenbacher gestorben. Seine große Liebe galt dem Biberacher Schützenfest. Von 1994 bis 1998 war er Vorsitzender der Schützendirektion.
Geboren 1928 in Biberach, studierte Rothenbacher nach dem Abitur Pharmazie in Tübingen und in Berlin. Aus der Ehe mit seiner Frau Renate gingen drei
Töchter hervor, zwei wurden ebenfalls Apothekerinnen, eine ist
Ärztin. 42 Jahre führte Rothenbacher die Weißkreuz-Apotheke in der Bürgerturmstraße, wurde vom Regierungspräsidium zum Pharmazierat ernannt und war verantwortlich für die Inspektion anderer Apotheken und die Ausbildung des Apothekennachwuchses. Außerdem war er Schöffe am Jugendgericht und Kuratoriumsvorsitzender des Ochsenhauser Hofs.
Gerhard Rothenbachers große Leidenschaft galt seit der Kindheit dem Biberacher Schützenfest. Der Schützendirektion gehörte er von 1966 bis 1998 an. In dieser Zeit bereicherte er das Fest durch zahlreiche Neuerungen, die bis heute prägend sind. So gründete er 1968 die Schwarz-VeriGruppe und verkörperte den Räuberhauptmann bis 1972 selbst. 1969 etablierte Rothenbacher den Tanz auf dem Marktplatz und ab 1973 das SchwarzVeri-Fest, trotz teilweiser Widerstände aus der Direktion. Auch die Gründung der Gruppe „Baltringer Haufen“ging 1975 auf Rothenbachers Initiative zurück. Auf seinen Vorschlag erfolgte 1979 die Trennung von Buntem und Historischem Festzug.
In all den Jahren sah man Gerhard Rothenbacher beim Fest fast nie ohne seinen Fotoapparat. Von 1965 an bis ins hohe Alter hielt er das Festgeschehen im Bild und zum Teil auch im Film fest. Er kann damit zu Recht als einer der wichtigsten Bildchronisten des Biberacher Schützenfests bezeichnet werden.