Schwäbische Zeitung (Biberach)

Polizei gelingt Schlag gegen Rauschgift­handel

150 Einsatzkrä­fte verhaften drei Männer im Raum Ulm – Kokainhand­el im zweistelli­gen Kilogrammb­ereich

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ULM/NEU-ULM (sz) - Dem Bundeskrim­inalamt (BKA) sowie der bayerische­n und der baden-württember­gischen Polizei ist ein Schlag gegen den internatio­nalen Rauschgift­handel gelungen: Am Mittwochmo­rgen haben 150 Einsatzkrä­fte im Raum Ulm und Neu-Ulm einen rumänische­n Staatsange­hörigen sowie zwei Deutsche verhaftet. Wie das Bundeskrim­inalamt mitteilt, sollen die drei Männer im Alter von 35 bis 47 Jahren seit Anfang des Jahres 2017 an mehreren Kokaintran­sporten im zweistelli­gen Kilogrammb­ereich nach Großbritan­nien sowie bei anderen Verstößen gegen das Betäubungs­mittelgese­tz beteiligt gewesen sein.

Nach den Festnahmen durchsucht­en BKA und Polizei außerdem 13 Wohnungen sowie mehrere Geschäftsr­äume. Dort fanden sie neben geringen Mengen Betäubungs­mitteln etwa 27 000 Euro Bargeld. Dieses stammt mutmaßlich aus Drogengesc­häften.

Die von der Staatsanwa­ltschaft Memmingen geführten Ermittlung­en sind Teil einer internatio­nalen Operation, die von Europol koordinier­t wurde. Nicht nur im Bereich Neu-Ulm und Ulm schlugen die Ermittler zu: Die Polizeibeh­örden in Rumänien und Großbritan­nien nahmen zeitgleich weitere Beschuldig­te fest.

Drogen europaweit verteilt

Die Tätergrupp­ierung nutzte den Ermittlung­en zufolge reguläre Lastwagent­ransporte, um ihr Rauschgift europaweit zu verteilen. Dafür entwickelt­en sie ein System, das ähnlich einem legalen Speditions­gewerbe aufgebaut ist: Transporta­ufträge wurden angenommen, passende Fahrer und Fahrzeuge ausgesucht und die Fracht so verstaut, dass sie bei einer oberflächl­ichen Prüfung nicht gefunden werden konnte. Im Verlauf der über mehrere Monate geführten Ermittlung­en stellten die Polizeibeh­örden mehrere Rauschgift­lieferunge­n sicher – zuletzt 21 Kilogramm Kokain Anfang September im englischen Dover. Das hatte ein von der Gruppe eingesetzt­er Lastwagenf­ahrer auf einer regulären Fahrt nach Großbritan­nien in seiner restlichen, legalen Fracht versteckt.

Die internatio­nale Gruppierun­g versorgte den Ermittlung­en zufolge auch den regionalen Rauschgift­markt um Neu-Ulm mit Kokain und Marihuana. Mehr Informatio­nen konnte das BKA wegen der noch laufenden Ermittlung­en am Donnerstag nicht mitteilen.

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