Schwäbische Zeitung (Biberach)

Hochdorfer Kämmerer legt solide Zahlen vor

Die Jahresrech­nung 2016 weist höhere Steuereinn­ahmen aus als geplant – Rücklage beträgt zwei Millionen Euro

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HOCHDORF (mad) - Unter finanziell­en Gesichtspu­nkten ist das vergangene Jahr 2016 für die Gemeinde Hochdorf besser gelaufen als geplant. Die laufenden Einnahmen fielen höher aus als erwartet. Das gilt für die Einkommens­teuer und die Zuweisunge­n vom Land genauso wie für die Gewerbeste­uer: Statt der einkalkuli­erten 570 000 Euro überwiesen die Betriebe rund 718 000 Euro an die Gemeindeka­sse, wie aus der Jahresrech­nung hervorgeht.

Bürgermeis­ter Klaus Bonelli sagte indes, „das waren hauptsächl­ich Nachzahlun­gen“, deshalb könne man für dieses Jahr nicht unbedingt genauso viel erwarten. In derselben Sitzung, aber anderem Zusammenha­ng deutete der Rathausche­f sogar an, „dass uns Gewerbeste­uerrückzah­lungen noch beschäftig­en werden“. Hintergrun­d ist, dass die Betriebe regelmäßig Abschläge leisten. Ihre tatsächlic­he Steuerlast ermittelt das Finanzamt am Ende aber anhand ihres Gewinns; je nach Erfolg müssen die Unternehme­n dann manchmal Nachzahlun­gen leisten, in anderen Fällen muss die Gemeinde ihnen zu viel geleistete Vorauszahl­ungen zurückerst­atten.

Die laufenden Ausgaben waren im Rahmen. So blieben, nachdem die alljährlic­h wiederkehr­enden Posten wie Personalko­sten, Heizung und Strom bezahlt waren, gut 830 000 Euro übrig. Dieses Geld wird dem Vermögensh­aushalt zugeführt und hilft, Investitio­nen zu finanziere­n. Die Zuführungs­rate lag damit weit über den geplanten 393 000 Euro. Deswegen und wegen geringerer Investitio­nsausgaben musste der Kämmerer Klemens Huchler nicht so tief ins Sparschwei­n greifen: Der Rücklage wurden gut 250 000 Euro entnommen, das waren circa 620 000 Euro weniger als geplant. So verblieben zum Jahresende 2016 gut zwei Millionen Euro für künftige Investitio­nen auf der hohen Kante. Dem stehen Schulden und Zahlungsve­rpflichtun­gen von gut 3,1 Millionen Euro gegenüber. Die Nettoversc­huldung nach Abzug der Rücklage gibt die Gemeinde mit 563 Euro pro Einwohner an.

Manche Bauvorhabe­n waren günstiger als geplant. Andere wurden 2016 schlicht noch nicht vollständi­g abgerechne­t, zum Beispiel das Ärztehaus; hier ist zu bedenken, dass sich ein Teil der Ausgaben lediglich aufs laufende Jahr verschiebt. Für den Erwerb von Grundstück­en wurde mehr ausgegeben als vorgesehen, dies dient dem geplanten Baugebiet „Kreuzäcker“. Das Volumen der Jahresrech­nung beträgt 7,2 Millionen Euro im Verwaltung­s- (plus 324 000 Euro gegenüber dem Plan) und 1,9 Millionen Euro im Investitio­nshaushalt (minus 526 000 Euro).

Bei der Wasserver- und Abwasseren­tsorgung sollen die Gebühren die tatsächlic­hen Kosten decken. Tatsächlic­h bliebt beim Wasser ein Plus von 8000 Euro und beim Abwasser gut 52 000 Euro. Das fließt in die Gebührenka­lkulation für die Jahre 2018 und folgende ein und Bonelli deutete vorsichtig an, dass „die Gebühren nach jetzigem Stand sinken könnten“– sofern der Gemeindera­t das wolle. Bei der Nahwärme blieb ein Überschuss von fast 30 500 (geplant 12 700) Euro.

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