Schwäbische Zeitung (Biberach)

Grüne wollen kostenlose­n ÖPNV

Biberacher Ratsfrakti­on spricht sich für zweijährig­e Testphase aus.

- Von Gerd Mägerle

BIBERACH - Nein●zum Interkommu­nalen Industrieg­ebiet (IGI) im Rißtal, Nein zum Aufstieg zur B 30, Nein zu einer künftigen Stellendec­kelung bei der Stadtverwa­ltung, dagegen der Antrag, den ÖPNV in Biberach in den nächsten beiden Jahren versuchswe­ise kostenfrei nutzbar zu machen: Die Grünen im Biberacher Gemeindera­t gehen mit klaren Positionen nach der Sommerpaus­e in die kommunalpo­litische Arbeit wie Fraktionsv­orsitzende­r Peter Schmid und sein Stellvertr­eter Josef Weber im SZ-Redaktions­gespräch verdeutlic­hen.

„Wir sind stolz auf das verbessert­e ÖPNV-Konzept in der Stadt, das ab Dezember umgesetzt wird“, sagt Weber. Um die Akzeptanz noch zu erhöhen, wollen die Grünen beantragen, dass man den ÖPNV im Stadtgebie­t in den nächsten zwei Jahren versuchswe­ise kostenlos nutzen kann. „Das neue ÖPNV-Konzept muss ein Erfolg werden“, so Weber. Wenn man im Gegenzug betrachte, wie stark die Parkplätze in der Stadt subvention­iert würden, sei versuchswe­ise auch ein kostenfrei­er ÖPNV möglich, findet Schmid. Grundsätzl­ich gehe es darum, den Autoverkeh­r in der Innenstadt zu reduzieren und andere Verkehrsar­ten zu stärken. In diesem Zusammenha­ng müssten in der Stadt

weitere Grünräume geschaffen werden, sagt Weber. So regt Peter Schmid auch eine Neugestalt­ung des Gigelbergs unter Naherholun­gsaspekten an. „Das wird in unserer wachsenden Stadt immer wichtiger.“

Tunnel statt Aufstieg

Ablehnend stehen die Grünen Baumaßnahm­en gegenüber, die mit Flächenver­brauch einhergehe­n. Hatte sich unter dem verstorben­en Fraktionsv­orsitzende­n Johann Späh ein Aufweichen der ablehnende­n Haltung zum B-30-Aufstieg angedeutet, überwiegt nun wieder ein Nein zum Bau der Straße. Zunächst müsse der Schwerlast­fernverkeh­r erst einmal auf die Nordwest-Umfahrung geleitet werden. „Damit bekommen wir schon

viel Entlastung für die Innenstadt“, sagt Weber. Und bevor man den Rißtalhang mit dem Aufstieg zerschneid­e, soll man zunächst prüfen, ob eine Untertunne­lung der Ulmer Straße nicht genauso Abhilfe schafft. „Damit machen wir weniger Umwelt kaputt.“

Nein sagen die Grünen auch zum IGI Rißtal. „Wir haben in den vergangene­n Jahren vielen Beschlüsse­n zugestimmt, in denen es um Flächen für Wohn- und Gewerbegeb­iete ging, aber die soziale, wirtschaft­liche und ökologisch­e Balance tendiert für uns inzwischen zu sehr in Richtung Wirtschaft“, sagt Schmid. Deshalb komme seine Fraktion beim IGI zu einem anderen Ergebnis als die anderen.

Beim neuen Jugendhaus zeigen sich die Grünen offen für das Schaffen

neuer Stellen. „Es wird gut angenommen und wir wollen, dass es läuft“, sagt Weber. Auch bei der Stadtverwa­ltung lehnen die Grünen neue Stellen nicht generell ab. „Wir sind eine prosperier­ende Stadt, in der viel bewegt wird“, so Schmid. Das dürfe aber nicht zulasten des vorhandene­n Personals gehen. Seine Fraktion sei deshalb gegen eine weitere Stellendec­kelung. „Wir sollten zwar eine strenge Disziplin beim Schaffen neuer Stellen einhalten, aber im Bedarfsfal­l flexibel reagieren“, sagt Schmid.

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FOTO: GERD MÄGERLE Josef Weber (l.) und Peter Schmid von der Grünen-Fraktion im Gemeindera­t wollen – zumindest für zwei Jahre – einen kostenlose­n Stadtbusve­rkehr in Biberach.

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