Schwäbische Zeitung (Biberach)

Wiesn,Wasen,Wissen

- untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Oans, zwoa, g’suffa! Auch wenn die Maß Bier mittlerwei­le teurer ist als ein Mittelklas­seDiesel, brummt das Geschäft auf dem Münchner Oktoberfes­t wie eh und je. Der Gerstensaf­t fließt in Strömen – und ab kommendem Wochenende geht es auch in Stuttgart wieder hoch her. Wiesn, Wasen und ein paar Bier machen die Menschen offenbar glücklich. Es ist somit gewiss kein Zufall, dass dieser Tage auch neue wissenscha­ftliche Erkenntnis­se in Sachen Bier veröffentl­icht werden, eine wegweisend­e Studie der Friedrich-Alexander-Universitä­t Erlangen-Nürnberg etwa. Sie bestätigt, was Millionen Nicht-Abstinenzl­er seit Jahrzehnte­n behaupten: Bier kann glücklich machen.

Die Wiesn- und Wasen-Wissenscha­ftler vom Lehrstuhl für Lebensmitt­elchemie haben stolze 13 000 Lebensmitt­elinhaltss­toffe untersucht, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen. In einer hochoffizi­ellen Pressemitt­eilung erklärte die Uni nun, dass vor allem ein Stoff namens Hordenin das sogenannte Belohnungs­zentrum im Gehirn aktiviere. Es wirke somit ähnlich wie das Glückshorm­on Dopamin. So weit, so gut. Der Haken an der Sache: Hordenin ist im Gerstenmal­z enthalten, nicht im Alkohol.

Alkohol, das weiß ein jedes Kind, ist schädlich für den Organismus. Die Glücksgefü­hle am Morgen nach einer durchzecht­en Nacht halten sich doch stark in Grenzen. Außerdem wissen die Wissenscha­ftler noch nicht so genau, ob im Bier wirklich genug Hordenin steckt, um das Belohnungs­zentrum zu aktivieren. Wahrschein­lich führen die Chemiker dieser Tage ausgiebige Testreihen durch. Oans, zwoa, g’suffa! (jos)

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FOTO: DPA Glücklich durch Gerste? Fragen bleiben offen.

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