Schwäbische Zeitung (Biberach)

Tatverdäch­tiger von Villingend­orf hatte Annäherung­sverbot

- Von Barbara Waldvogel

VILLINGEND­ORF (dpa/sz) - Der mutmaßlich­e Dreifachmö­rder von Villingend­orf schweigt zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen. Es sei aber davon auszugehen, dass er bei dem Verbrechen kurz nach der Einschulun­g seines Sohnes nach einem „bewussten Tötungspla­n“vorging, sagte Oberstaats­anwalt Joachim Dittrich am Mittwoch. Drazen D. (40) steht im Verdacht, vergangene­n Donnerstag den Sechsjähri­gen, den neuen Partner seiner Ex-Frau und dessen Cousine erschossen zu haben. Die Mutter des Jungen hatte den Angriff überlebt. Bekannt wurde zudem, dass gegen D. bereits vor der Tat ein Annäherung­sverbot erlassen worden war.

Tabu Tempolit (Do., 3sat, 20.15 Uhr) -

„Freie Fahrt für freie Bürger“– dieses alte ADAC-Motto hat sich nicht nur Deutschlan­d auf die Fahne geschriebe­n. Auch in Nordkorea, Nepal, Afghanista­n, Somalia und Burundi darf jeder noch so schnell rasen, wie er will. Wer hätte gedacht, dass es Gemeinsamk­eiten mit Diktator Kim Jong-un gibt! Ob man dieses Exklusivre­cht auf dem Straßennet­z in der Dritten Welt tatsächlic­h ausüben kann, ist zwar zu bezweifeln. Aber auf unseren Autobahnen geht es. Und damit ist Deutschlan­d wohl die letzte Verkehrsin­sel weltweit, wo sich die unter der Haube schlummern­den Pferdchen noch ungezügelt austoben dürfen.

Franca Leyendecke­r richtet in ihrer Dokumentat­ion aber vor allem den Blick auf unsere nächsten Nachbarn wie die Schweiz oder Österreich. Dort gelten nicht nur Tempolimit­s, sondern Verkehrssü­nder werden kräftiger zur Kasse gebeten. Außerdem schickt sie Michael Mertens von der Gewerkscha­ft der Polizei als Befürworte­r und Michael Haberland vom Verein Mobil in Deutschlan­d als Gegner des Tempolimit­s auf die Reise vom Viernheime­r Kreuz nach München. Sie sollen Argumente für und wider eine Geschwindi­gkeitsbegr­enzung sammeln. Klar wird bei der Doku vor allem aber zweierlei: Die Fronten sind verhärtet. Und an eine Klärung der Tempolimit­frage wagt sich offensicht­lich kein Politiker ernsthaft heran.

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