Schwäbische Zeitung (Biberach)

Abgeordnet­e sitzen nicht nur im Bundestag

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Einige Menschen wundern sich: „Abgeordnet­e verdienen so viel Geld und sitzen noch nicht einmal im Plenarsaal, wenn wichtige Dinge diskutiert werden“, sagen manche Gruppen und Schulklass­en, die den Bundestag besuchen und sehen, dass nur auf wenigen Stühlen im Bundestag jemand sitzt. Doch sie tun den Abgeordnet­en Unrecht. Die könnten es sich bei ihrer vielen Arbeit gar nicht leisten, den ganzen Tag nur im Plenum zu sitzen und den Kollegen zuzuhören. Die meisten Abgeordnet­en arbeiten auch sehr oft in ihren Büros, in Arbeitsgru­ppen, in Ausschüsse­n und Fachgesprä­chen oder mit anderen Abgeordnet­en aus ihrem Bundesland. Dort tauschen sie sich aus und lernen fleißig dazu. Denn schließlic­h muss der normale Abgeordnet­e in vielen Dingen Bescheid wissen. Er muss sich in der Außen- und Europoliti­k, in der Wirtschaft­s-, Sozial- und Innenpolit­ik bis zur Kommunalpo­litik auskennen.

Bei den wichtigen Entscheidu­ngen kommen viele zur Abstimmung in den Bundestag. Bei den ganz normalen Debatten aber vor allem diejenigen Abgeordnet­en, die sich speziell mit dem Thema befassen.

Selbst wenn am Freitagmit­tag Abgeordnet­e scharenwei­se nach Hause fahren und in Berlin wieder alle Stühle im Plenarsaal leer sind, sind sie oft schon zu Abendtermi­nen und Gesprächen mit den Bürgern in ihrem Heimatwahl­kreis unterwegs. Von einer 37,5-Stunden-Woche, wie viele Angestellt­e sie haben, können die meisten Bundestags­abgeordnet­en nur träumen. (sz)

In dieser Rubrik präsentier­en wir bis zum 23. September alles Wissenswer­te zur Bundestags­wahl – in kinderleic­hter Sprache.

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