Schwäbische Zeitung (Biberach)

Fräsen, schleifen, drehen, stanzen – gute Stimmung auf der weltgrößte­n Messe für Werkzeugma­schinen

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Volle Auftragsbü­cher, ausgelaste­te Kapazitäte­n, wachsende Nachfrage – den meisten deutschen Werkzeugma­schinenher­stellern geht es gut. Der Gesamtumsa­tz der Branche lag 2016 bei 15 Milliarden Euro. Auch in diesem Jahr laufen die Geschäfte – entspreche­nd gut ist die Stimmung auf der wichtigste­n Fachmesse der blechbearb­eitenden Industrie EMO (Exposition Mondiale de la Machine Outil) in Hannover derzeit. Bis Samstag zeigen dort mehr als 2200 Aussteller aus 44 Ländern ihre neuesten Produkte. Die Chiron-Gruppe aus Tuttlingen, Spezialist für CNC-gesteuerte Fräsund Drehbearbe­itungszent­ren mit knapp 2000 Mitarbeite­rn und 461 Millionen Euro Umsatz, berichtet von einer steigenden Nachfrage aus der Automobilb­ranche, dem Maschinenb­au, der Medizintec­hnik und der Luft- und Raumfahrt nach schlüsself­ertigen Komplettan­lagen. Auf der EMO zeigt das Unternehme­n unter anderem ein neues Bearbeitun­gszentrum, mit dem Aluminiumb­auteile bis zu 50 Prozent schneller produziert werden können. Dabei ist die große Abhängigke­it von der Automobili­ndustrie für viele Unternehme­n Fluch und Segen zugleich. „Durch die Elektromob­ilität wird unser Umsatz sinken, aber das können wir durch die Zunahme beim Leichtbau ausgleiche­n. Die Automobili­ndustrie, die 64 Prozent unseres Umsatzes ausmacht, bleibt durch die steigenden Verkaufsza­hlen aber weiter ein sehr attraktive­r Markt“, sagt Chiron-Chef Markus Flik. Auch der Sonderwerk­zeugherste­ller Mapal Dr. Kress aus Aalen ist davon betroffen. „Bis 2025 wird der Anteil der Hybrid-Fahrzeuge auf 15 bis 20 Prozent steigen. Dadurch wächst unser Geschäft. Wenn es nur noch Elektrofah­rzeuge geben sollte, wird unser Umsatz zurückgehe­n“, prognostiz­iert MapalMarke­tingleiter Andreas Enzenbach. Die deutschen Werkzeugma­schinenher­steller beschäftig­en aktuell mehr als 70 000 Menschen, davon knapp die Hälfte in Baden-Württember­g. Für 2017 erwartet der Verband Deutscher Werkzeugma­schinenfab­riken (VDW) ein Plus von drei Prozent beim Umsatz. (jg)

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