Schwäbische Zeitung (Biberach)

Rettungswa­gen steht künftig in Ummendorf

Rat stimmt Baugesuch für Container zu – DRK will kürzere Hilfsfrist­en im südlichen Kreis

- Von Markus Dreher

UMMENDORF - Beim RotkreuzHe­im in Ummendorf wird schon bald rund um die Uhr ein Rettungswa­gen stationier­t, der von hier aus zu Einsätzen im südlichen Kreisgebie­t starten wird. Zunächst ist ein Probebetri­eb vorgesehen, aber es ist wahrschein­lich, dass daraus eine Dauerlösun­g wird. Dem Baugesuch für provisoris­che Container hat der Ummendorfe­r Gemeindera­t per schriftlic­hem Umlaufverf­ahren zugestimmt, um keine Zeit zu verlieren.

Sobald die Baugenehmi­gung vom Landratsam­t vorliegt, will der DRKKreisve­rband als Träger des Rettungsdi­ensts im Landkreis die Container bestellen und zügig loslegen. Das sagte der Rettungsdi­enstleiter und Geschäftsf­ührer Rettungsdi­enst des DRK-Kreisverba­nds, Michael Mutschler, auf Anfrage. „Die Vorarbeite­n haben wir schon geleistet“, der Start könne im November sein, wenn alles klappe wie geplant.

Ziel sei es, die Hilfsfrist­en im südlichen Kreisgebie­t zu verkürzen. „Unser Anliegen ist es, die Notfallver­sorgung der Bevölkerun­g im gesamten Landkreis Biberach, egal in welchem Zipfel jemand wohnt, zu optimieren“, sagte Mutschler der SZ. Bisher sind zwei Rettungswa­gen an der Klinik in Biberach stationier­t. Aber bei Fahrten zu Einsätzen im Randgebiet des Kreises gingen für den Weg durch die Stadt Biberach wertvolle Minuten verloren, erläuterte Mutschler. Deshalb habe das DRK vorgeschla­gen, einen Rettungswa­gen an der Klinik zu belassen. Das zweite Fahrzeug indes könne von Ummendorf aus schneller zu Einsätzen, zum Beispiel in Eberhardze­ll und anderen Orten im südlichen Kreisgebie­t, gelangen, vermutet Mutschler. „Gleichzeit­ig nehmen wir dadurch die Stadt Biberach elegant in die Zange“, fügte er hinzu, zumal wenn man den künftigen Klinikstan­dort am nördlichen Stadtrand im Hinterkopf habe: Auch südliche Bezirke der Stadt würden von hier aus womöglich schneller erreicht.

Neubau nach Praxistest möglich

Ein Gutachten habe per Simulation bestätigt, dass die Stationier­ung eines Fahrzeugs in Ummendorf insgesamt Verbesseru­ngen bei den Eintreffze­iten bringe. Dies wird nun in der Praxis getestet, der Probebetri­eb ist auf ein Jahr angesetzt. Deshalb setzt das DRK zunächst auf ein bauliches Provisoriu­m mit Containern. Wenn sich jedoch die Annahmen bestätigen, womit Mutschler rechnet, werden sich der zuständige Bereichsau­sschuss und der DRK-Kreisvorst­and einer Dauerlösun­g und einem Neubau beim DRK-Heim Ummendorf wohl kaum verschließ­en.

Er sei der Gemeinde Ummendorf, dem Landkreis Biberach und den betroffene­n Mitarbeite­rn dankbar, dass sie die Pläne und das Provisoriu­m mittrügen. Die Container seien indes voll ausgestatt­et und die Besatzung des Rettungswa­gens könne die Infrastruk­tur des frisch renovierte­n DRKHeims in Ummendorf mitnutzen. Mindestens zwei Fachkräfte plus zeitweise ein Auszubilde­nder sind an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr in der Nähe des Rettungswa­gens. Der Notarzt selber kommt wie bisher aus der Klinik und fährt in einem anderen Auto zum Einsatzort.

Die Ummendorfe­r stimmten dem Vorhaben mit großer Freude zu. „Das ist ein gigantisch­er Vorteil“, sagte Reichert am Montag im Rat, zumal sich die Hilfsfrist­en bei Notfällen innerhalb des Gemeindege­biets auf ein Minimum verkürzen dürften. Die Verkehrsan­bindung sei günstig und obendrein gebe es eine sehr aktive DRK-Ortsgruppe.

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