Schwäbische Zeitung (Biberach)
Zwei Tote bei Auffahrunfall
Kleintransporter rast auf Kieslaster – B 30 sechs Stunden gesperrt – Unfallursache unklar
ERBACH/ULM - Bei einem Auffahrunfall eines Transporters auf einen Lastwagen sind am Mittwochmorgen auf der Bundesstraße 30 bei Erbach (Alb-Donau-Kreis) zwei Menschen ums Leben gekommen. Dabei handelt es sich um die Beifahrer des Transporters, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Der Fahrer selbst erlitt schwerste Verletzungen.
Die Ursache des Unfalls war zunächst unklar. Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf rund 50 000 Euro. Erst nach rund sechs Stunden war die Unfallstelle geräumt: So lange blieb die Bundesstraße in Richtung Ulm komplett gesperrt.
Vor der Ausleitung an der Ausfahrt Laupheim-Nord bildete sich ein zeitweise bis zu fünf Kilometer langer Stau.
Gegen 8.15 Uhr morgens war ein 25-Jähriger mit einem Kleintransporter auf der linken Fahrspur der vierspurigen Bundesstraße in Richtung Norden unterwegs. Auf Höhe von Erbach-Dellmensingen wechselte er auf die rechte Fahrspur und prallte fast ungebremst auf das Heck eines dort fahrenden Lastwagen. Der Aufprall auf den mit Kies beladenen Kipper war so heftig, dass die zwei 53 und 25 Jahre alten Mitfahrer des Kleintransporters tödlich verletzt wurden, der Fahrer wurde lebensgefährlich verletzt in ein Krankenhaus gebracht.
Der Fahrer des Kieslasters blieb körperlich unverletzt. Augenzeugen löschten einen Brand im Motorbereich des Kleintransporters. Die Feuerwehr Laupheim war mit rund 40 Feuerwehrleuten im Einsatz und zog mit zwei schweren Feuerwehrfahrzeugen die verkeilten Unfallfahrzeuge auseinander, um den Schwerverletzten
retten zu können und die Leichen zu bergen.
Drei Notärzte sowie Rettungswagen und Krankenwagen vom ASB Orsenhausen, vom DRK Laupheim und aus Ehingen waren gemeinsam mit dem Ulmer Rettungshubschrauber „Christoph 22“im Einsatz. Von einem Polizeihubschrauber aus wurden Luftaufnahmen der Unfallstelle gemacht, ein Sachverständiger war auf Anordnung der Staatsanwaltschaft vor Ort und sicherte Unfallspuren,
damit der genaue Hergang geklärt werden kann.
Da die Bundesstraße für mehrere Stunden gesperrt werden musste, durften die Fahrzeuge hinter der Unfallstelle unter Polizeiaufsicht teilweise wenden. Andere wurden an der Unfallstelle vorbeigeleitet, wie zum Beispiel ein Betonmischer, bei dem die Gefahr bestand, dass die Fracht aushärtete.
Außer von einigen SmartphoneBenutzern, die die Unfallstelle filmten,
berichtet die Polizei auch von positiven Szenen: Fahrgäste eines Reisebusses dankten den Rettern, als sie im Vorbeifahren ihre „Daumen hoch“zeigten.