Schwäbische Zeitung (Biberach)
Schnelleres Internet ab Januar 2018 verfügbar
Netzbetreiber NetComBW stellt in Kürze seine Tarife in Rot vor – Nicht alle Weiler und Höfe werden angeschlossen
ROT AN DER ROT - Voraussichtlich ab Februar 2018 können die Bürger von Rot an der Rot, Ellwangen, Spindelwag und Haslach deutlich schneller als bisher im Internet surfen. „Momentan beträgt die Geschwindigkeit durchschnittlich 1 Mbit/s, zukünftig werden es je nach Vertrag bis zu 50 Mbit/s sein“, prognostiziert Rots Bürgermeisterin Irene Brauchle.
Sie ist zuversichtlich, dass der gewünschte Zeitplan eingehalten werden kann. Konkreteres werden die Bürger bei einer Informationsveranstaltung in den kommenden Wochen erfahren. Dort wird der Netzbetreiber, die NetComBW, auch seine Preise und Vertragskonditionen vorstellen und Fragen der Bürger beantworten.
Bauarbeiten fast abgeschlossen
Die Bauarbeiten im Ort sind mittlerweile so gut wie abgeschlossen. Derzeit sind die Gemeinde und die Mitarbeiter von NetComBW auf der Suche nach geeigneten Standorten für die Multifunktionsgehäuse (MFG). Das Glasfaserkabelnetz reicht in Zukunft bis zu den MFG, von dort aus geht es dann mit Kupferkabeln weiter bis zum Haus. Ob ein einzelner Haushalt dann künftig mit 30 oder 50 Mbit/s im Internet surfen kann, hängt neben dem abgeschlossenen Vertrag auch davon ab, wie weit sich das Haus von diesem MFG entfernt befindet.
Das Ziel, schnelleres Internet für alle im Ort, rückt damit greifbar näher. Wobei die Aussage „für alle“nicht ganz korrekt ist. Denn trotz der Förderung durch das Land ist es laut Brauchle nicht möglich, in naher Zukunft jeden Weiler und jedes Einzelgehöft an das neue Glasfaserkabelnetz anzubinden. „Die Kosten für die Verlegearbeiten sind sehr hoch und ohne eine finanzielle Förderung durch das Land nicht leistbar von einer Gemeinde wie Rot“, so Brauchle. „Um das Internet wirklich flächendeckend auszubauen, müsste sich insbesondere für Flächengemeinden wie uns die Fördersituation verbessern oder sich die Baukosten extrem senken. Beides ist aus meiner Sicht aktuell nicht absehbar.“
Wie bereits bei der Modernisierung des Wasserversorgungssystems sind auch die Kosten für den Breitbandausbau in Rot so hoch, weil Rot eine Flächengemeinde ist. Zur Gesamtgemeinde gehören viele kleine Höfe und Weiler, die weit voneinander entfernt sind. Welche Familien vorerst nicht von dem Ausbau profitieren, ist eine weitere Frage, die bei der Informationsveranstaltung erläutert wird. Bürgermeisterin Irene Brauchle ist es ein Anliegen, den Breitbandausbau auch in den nächsten Jahren weiter voranzutreiben. Zukünftig werden bei allen anstehenden Tiefbauarbeiten ebenfalls Glasfaserleitungen verlegt, wie auch schon in den vergangenen Monaten in verschiedenen Weilern rund um Ellwangen.
Wie es weitergehen kann
„Wir werden zudem im Herbst im Gemeinderat darüber beraten, wie und wo es mit dem Breitbandausbau konkret weitergehen kann“, so Brauchle. Im Zuge der Modernisierung des Wasserversorgungssystems sei in der Zukunft auch der Austausch diverser Wasserleitungen geplant. „Wenn ein einzelnes Gehöft entlang einer solchen Leitung liegt, können wir auch diesem einen Anschluss ermöglichen.“
Brauchle möchte zudem auch das Gespräch mit den Unternehmen im Ort suchen. Es gelte herauszufinden, inwieweit die ab 2018 zur Verfügung stehende Internetgeschwindigkeit ausreiche und wo eventuell noch ein besserer Ausbau erforderlich ist. Ziel sei es, den Wirtschaftsstandort zukunftsfähig und attraktiv zu gestalten.