Schwäbische Zeitung (Biberach)
CDU bricht ein, AfD gewinnt deutlich
Wahlkreis Biberach ist auch künftig mit zwei Abgeordneten im Bundestag vertreten
BIBERACH - Der Wahlkreis Biberach wird auch im künftigen Bundestag mit Josef Rief (CDU) und Martin Gerster (SPD) vertreten sein. Rief holte sich mit 44,5 Prozent das Direktmandat, Gerster profitiert von seinem guten Platz auf der Landesliste. Die beiden bislang regierenden Parteien verloren allerdings auch im Wahlkreis zum Teil heftig an Stimmen. Die Gewinner sind die AfD, die Grünen und die FDP.
Für die CDU im Wahlkreis war es ein schwarzer Abend. Sowohl Direktkandidat Josef Rief (minus 11,8 Prozentpunkte) als auch im Zweitstimmenanteil (minus 13,2) verlor die Union zweistellig. Mit 44,5 Prozent der Erststimmen ist es gar das schlechteste Ergebnis seit 2009, als Rief erstmals antrat.
Auch SPD-Kandidat Martin Gerster und seine Partei mussten Verluste
hinnehmen, sowohl bei den Erststimmen (minus 3,0 Prozentpunkte) als auch bei den Zweitstimmen (minus 2,1 Prozentpunkte).
Als großer Gewinner darf sich AfD-Kandidat Matthias Stiel fühlen, dem es gelang, aus dem Stand 11,3 Prozent der Erststimmen für seine
Partei zu holen. Auch den Zweitsimmenanteil baute die Partei von 4,2 Prozent (2013) auf nun 12,5 Prozent aus.
Grünen-Kandiatin Anja Reinalter darf als persönlichen Erfolg für sich verbuchen, dass sie Eugen Schlachters 9,0-Prozent-Ergbnis von 2013 nun deutlich in den zweistelligen Bereich (13,5 Prozent) gehoben hat. Auch bei den Zweitstimmen legten die Grünen leicht zu auf jetzt 11,3 Prozent.
Wie im Bund hat auch die FDP im Wahlkreis Biberach wieder Aufwind bekommen. Direktkandidat Tim Hundertmark landete bei 7,5 Prozent und damit deutlich besser als sein Vorgänger Norbert Mayer vor vier Jahren (2,1 Prozent). Auch bei den Zweitstimmen nahm die FDP nach 4,9 Prozent (2013) die Fünf-ProzentHürde im Wahlkreis diesmal deutlich (11,0 Prozent) und sogar zweistellig.
Über fünf Prozent hinaus ging es dagegen nicht für Linken-Kandidat Ralph Heidenreich (3,8 Prozent), was nur eine marginale Verbesserung seines Ergebnisses von vor vier Jahren bedeutet (3,4 Prozent). Auch bei den Zweitstimmen legte die Linke von 3,4 Prozent auf diesmal 4,6 Prozent zu. Im Vergleich zum Ergebnis im Bund spielt die Partei im Wahlkreis allerdings kaum eine Rolle. Die Piraten, 2013 im Wahlkreis noch bei mehr als zwei Prozent, sind inzwischen mit 0,5 Prozent wieder in der Versenkung verschwunden.
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