Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Mehrheit wollte Veränderung“
FDP-Kandidat Tim Hundertmark ist „glücklich und zufrieden“mit FDP-Wahlergebnis
BIBERACH - Ganz entspannt verfolgt der Bundestagskandidat der FDP im Wahlkreis Biberach, Tim Hundertmark, bei der Wahlparty seiner Partei in Biberach die Hochrechnungen und Prognosen im Fernsehen. Denn die Liberalen haben etwas mehr als zehn Prozent der Stimmen erhalten und ziehen wieder in den Bundestag ein. „Wir sind sehr zufrieden, sehr glücklich“, sagt Hundertmark.
Den Zuspruch für die Liberalen führt er auf ein gutes Programm, aber auch auf einen Veränderungswillen bei der Bevölkerung zurück. „Die Mehrheit der Menschen wollte eine Veränderung und kein ,Weiter so’“, sagt Hundertmark. Und er ist überzeugt, dass die FDP bei der Bildungspolitik, bei der Digitalisierung und der Flüchtlingspolitik gute Konzepte geliefert hat. „Das ist honoriert worden“, sagt der FDP-Kreisvorsitzende.
Aber auch der Spitzenkandidat Christian Lindner hat aus seiner Sicht seinen Anteil am guten Ergebnis der FDP: „Das war eine Teamleistung, aber auch ein herausragende Einzelleistung des Spitzenkandidaten.“Lindner sei ein politisches Ausnahmetalent; nicht nur ein glänzender Rhetoriker, sondern auch ein Politiker mit Gespür für Themen.
Sonderlich überrascht ist der 35Jährige nicht über das Wahlergebnis der Parteien im Bund. So in ungefähr hatte er die Zahlen prognostiziert, nur die Grünen hätte er bundesweit nicht ganz so stark erwartet. Beim Podium der „Schwäbischen Zeitung“hatte Hundertmark seine Partei auf zehn Prozent getippt, sein Erststimmenergebnis auf sieben Prozent. Auch damit lag er ziemlich richtig. Er hat damit das Ergebnis seiner Partei gegenüber 2013 um über fünf Prozent gesteigert. Damals hatte die FDP 2,0 Prozent erhalten.
Auch das Wahlergebnis der AfD hatte er in etwa so erwartet. Die Unzufriedenheit war groß, dementsprechend seien viele Protestwähler bei der AfD gelandet – „auch wenn die AfD keine eigenen Konzepte hat, sondern immer nur dagegen ist“.
Derzeit deutet vieles darauf hin, dass die FDP in einer Jamaika-Koalition an der Regierung beteiligt sein wird – nach der Absage der SPD an eine große Koalition. Diese Haltung der Sozialdemokraten kritisiert Hundertmark: „Ich finde es etwas unverantwortlich von der SPD, dass sie sich aus parteitaktischen Gründen aus der Verantwortung zieht.“