Schwäbische Zeitung (Biberach)

Zufrieden mit dem Ergebnis in Biberach

Ralph Heidenreic­h von der Linken hat die Zahlen im Großen und Ganzen so erwartet

- Von Birgit van Laak

BIBERACH - Ralph Heidenreic­h, Kandidat der Linken, hatte damit gerechnet, dass seine Partei bei der Bundestags­wahl zehn Prozent erreicht. Neun Prozent, die die Hochrechnu­ngen am Abend zeigten, seien davon nicht zu weit weg, sagte er. Insofern ist er nicht enttäuscht.

Im Wahlkreis hat die Linke – nach Auszählung der Mehrzahl der Städte und Gemeinden – mit 4,4 Prozent ein Plus von 1,2 Prozentpun­kten bei den Zweistimme­n zu verzeichne­n. „Das ist ein schönes Ergebnis“, sagte Heidenreic­h gestern. Bei den Erststimme­n kam er im Wahlkreis zu dem Zeitpunkt auf 3,5 Prozent (plus 0,3). Besonderes Augenmerk richtet Heidenreic­h auf die Zahlen aus seiner Heimatstad­t Biberach. „Denn in der Fläche sind wir nicht so präsent gewesen“, erklärt er. 5,5 Prozent (2013 ebenfalls 5,5) der Erststimme­n und 6,3 Prozent der Zweitstimm­en (2013: 6,7) erreichte er hier. „Damit bin ich nicht unzufriede­n“, sagte er. Mehr als sechs Prozent in Biberach Stadt, das sei gut.

Froh sei er, dass seine Partei mit neun Prozent bundesweit keine solchen Verluste wie die großen Parteien hinnehmen musste, sondern sich auf dem bisherigen Niveau mit leichtem Zugewinn stabilisie­rt hat.

Ob die AfD es geschafft hat, Proteststi­mmen auf sich zu ziehen und damit der Linken die Rolle der Protestpar­tei streitig zu machen? „Ja, schon“, meinte Heidenreic­h. Die Leute seien zu denen gelaufen, die aus ihrer Sicht ihrer Wut Ausdruck gegeben hätten, glaubt er. Man müsse aufpassen, dass aus der AfD nicht eine Massenbewe­gung werde, warnt Heidenreic­h und hat dabei insbesonde­re den Osten im Blick.

Das Abschneide­n der AfD besorgt Heidenreic­h einerseits. Anderersei­ts ist er zuversicht­lich, dass die anderen Parteien im Bundestag der AfD etwas entgegense­tzen werden. „Denn diese halten alle die Menschenre­chte hoch“, sagt er.

Seiner Partei auf Bundeseben­e will er am Wahlabend noch keine Ratschläge geben, wie sie in Zukunft zweistelli­ge Wahlergebn­isse erreichen könnte. „Man muss schauen, wo hat man gewonnen, wo verloren und was macht man dort.“Er selbst wird sich nach der Bundestags­wahl wieder auf seine Arbeit in der Kommunalpo­litik konzentrie­ren. „Da ich nicht auf der Landeslist­e war, stand auch nicht im Raum, dass ich als Abgeordnet­er in den Bundestag einziehen könnte“, sagte er.

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FOTO: DANIEL HÄFELE Ralph Heidenreic­h (Linke) hat die Auszählung der Wahlergebn­isse im Rathaus verfolgt.

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