Schwäbische Zeitung (Biberach)
Es bleibt bei einem Bundestagsabgeordneten
Wahlkreis Zollernalb, Sigmaringen: Thomas Bareiß (CDU) erhält das Direktmandat – Stella Kirgiane-Efremidou (SPD) schafft es nicht
Anna-Lena Buchmaier
KREIS SIGMARINGEN - Thomas Bareiß bleibt der Mann für den Wahlkreis Zollernalb-Sigmaringen in Berlin. 46,6 Prozent der Erststimmen fielen auf Thomas Bareiß – bei der Bundestagswahl 2013 waren es 60 Prozent, das ist ein Verlust von 13 Prozentpunkten. Sein Ergebnis lässt sich mit dem aus dem Jahr 2009 vergleichen: Damals erhielt er 49,4 Prozent der Erststimmen. Zum Vergleich: 2005 waren es noch 55,5 Prozent.
Verluste schmerzen die CDU
Der CDU-Politiker darf seinen Beruf als Bundestagsabgeordneter behalten. „Die Verluste schmerzen, trotzdem ist der Abstand zu den anderen Bewerbern noch riesig“, resümiert Bareiß. Unterm Strich sei er dennoch mit dem Ergebnis zufrieden. „Wir hatten einen enorm schweren Wahlkampf, der Wind blies noch vor Monaten gegen uns“, so der Balinger.
SPD-Kandidatin gescheitert
Stella Kirgiane-Efremidou hingegen hat es nicht in den Bundestag geschafft. Die SPD-Kanidatin erhielt im Wahlkreis 13,7 Prozent der Erststimmen. Auch über den Anteil der Zweitstimmen hat es nicht geklappt. Die SPD hätte mindestens ihr Wahlergebnis von 2013 halten müssen, damit es für Kirgiane-Efremidou gereicht hätte. „Ich war auf Listenplatz 23, nach jetzigem Stand reicht es bis Platz 15 oder 16“, sagte sie der „Schwäbischen Zeitung“gegen 20.45 Uhr. Kirgiane Efremdiou sprach von einem „extrem herben Verlust“für die baden-württembergische Liste und einer „Schlappe“für die Volkspartei SPD. Man müsse nun analysieren, woran das lag. Die Politikerin gab sich am Sonntagabend dennoch gelassen: „Ich habe aufgrund der Umfragewerte der vergangenen Tage fast mit so einem Ergebnis gerechnet.“Die demokratischen Parteien müssten nun zusammenstehen und aufzeigen, was die AfD, die aus den Wahlen gestärkt hervorging, für Alleinerziehende und Minderheiten bedeute. Zeitgleich wolle sie über den Landesvorstand mitbewirken, eine gute Politik aufzubauen. In der Opposition solle die SPD Unterschiede zu den anderen Parteien herausarbeiten. Gefreut habe es die Weinheimerin, dass die Grünen „nicht so abgestraft wurden, wie befürchtet“. Im Hinblick auf eine Koalition zwischen CDU und FDP sprach sie von „sozialer Kälte“und „Lobbyismus“. Wie es weiter geht? „In vier Jahren wollen wir anders aufgestellt sein, weil wir gute Oppositionspartei sein werden“, sagte Kirgiane-Efremidou.
Zweitstärkste Kraft im Landkreis, gemessen an Erststimmen, ist die AfD: 13,7 Prozent wählten Hans-Peter Hörner. Die SPD gewann 2013 18,2 Prozent der Erststimmen, bei dieser Wahl wählten nur 13,7 Prozent Stella Kirgiane-Efremidou.
Grüne verbessern ihr Ergebnis
Die Grünen mit Kandidat Erwin Feucht verbesserten sich von 8,3 Prozent der Erststimmen im Jahr 2013 auf 11,7 Prozent. Dirk Mrotzeck holte auf: 9,3 Prozent gab es am Sonntag, 2013 waren es nur 2,4 Prozent. Claudio Wellington konnte 4,6 Prozent der Erststimmen gewinnen. 2013 waren es 4,2.
145 512 Wahlberechtigte gibt es im Wahlkreis, zur Wahl gingen 111 385, was einer Wahlbeteiligung von 76,5 Prozent entspricht.
Bei den Zweitstimmen entfielen 39 Prozent der Stimmen im Kreis auf die CDU, 13,6 Prozent auf die SPD, 10,9 Prozent auf die Grünen, 13,5 Prozent auf die FDP, die AfD erhielt 13,8 Prozent der Zweitstimmen, 4,9 Prozent erhielt die Linke, 01 Prozent MLPD und 4,2 Prozent andere Parteien.
Die ersten Gemeinden aus dem Wahlkreis Zollernalb-Sigmaringen waren gegen 19 Uhr ausgezählt. Das erste Ergebnis aus dem Landkreis Sigmaringen kam um 19.24 Uhr aus Inzigkofen. Bei Redaktionsschluss gegen 22.15 Uhr stand das endgültige Ergebnis noch nicht fest.