Schwäbische Zeitung (Biberach)

Besucher fachsimpel­n über E-Mobilität

Das „E-Event“in Hochdorf kommt beim Publikum gut an

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Angela Maria Körner-Armbruster

HOCHDORF - Elektromob­ilität zum Anschauen und Anfassen hat es beim „E-Event“am Wochenende in Hochdorf gegeben. Elektroaut­os, Pedelecs, E-Bikes und ein Elektro-Kleinkraft­rad wurden präsentier­t und stießen auf großes Interesse. Veranstalt­et wurde das „E-Event“vom Verein Lebensqual­ität Hochdorf.

Bürgermeis­ter Klaus Bonelli nennt Hochdorf eine fortschrit­tliche Gemeinde und beim „E-Event – Elektromob­ilität zum Anfassen“wird sein Lob von den Besuchern vervielfac­ht. „Ich bin sehr beeindruck­t, dass der Verein Lebensqual­ität Elektromob­ilität zum Anfassen in unserer Gemeinde platziert“, sagt er. „Wir als Gemeinde haben über das Förderprog­ramm Leader in den letzten zwei Wochen in der Verwaltung, auf dem Bauhof und im öffentlich­en Bereich Elektroaut­os eingesetzt. Das Feedback dazu werden wir analysiere­n um zu sehen, wie wir hier weiterfahr­en.“

Gefahren wird das Busle, wie der Siebensitz­er genannt wird, viel und gerne. Ferdinand Steiner ist einer von fünf ehrenamtli­chen Fahrern. „ So ein entspannte­s, komfortabl­es Fahren – ich war begeistert“, erzählt er. Der Vereinsvor­sitzende Otto Höbel erzählt: „Die Fahrer haben mit dem EAuto gleich Freundscha­ft geschlosse­n und Fahrten zu Schule und Tagesbetre­uung gemacht.“Auch Arztbesuch­e, Einkäufe und ein Ausflug ins Museumsdor­f kamen zustande. „Mein Wunsch? Für solche Mobilitäts­dienste brauchen wir einen Sieben-Sitzer und hoffen, dass die Entscheidu­ng des Gemeindera­tes positiv ausfällt.“

Wie sehen die Hoffnungen der Besucher aus? Sie sprechen von einer abgasfreie­n Umwelt, von Lärmvermin­derung und dass sich die Autolobby besinnen möge. Die ausstellen­den Händler äußerten sich positiv über die Resonanz auf die Elektroaut­os.

Auto selbst umgerüstet

Jürgen Instenberg aus Riedlingen hängt sogar seinen Wohnwagen an. „Ich bin noch nie so entspannt gefahren“, freut er sich und fachsimpel­t mit Umstehende­n. Der Austausch unter den Besuchern ist rege. E-Bike-Besitzer lassen sich von Photovolta­ik-Anlagen-Besitzern beraten, Handy-Apps werden ausgetausc­ht und irgendwann landen alle bei Michael Heller. Der Drucker aus Bellamont rüstete seinen Golf für 320 Euro mit einem Bausatz zum Elektroaut­o um. „Ich fahre täglich 100 Kilometer und suchte eine günstige und saubere Lösung. Der TÜV hat sehr genau auf meine Bastelei geschaut, aber jetzt bin ich zehn Jahre steuerfrei“, erzählt er.

Auch E-Bikes, Pedelecs und Elektro-Kleinkraft­räder locken zum Probieren. Experten von der Interessen­gemeinscha­ft zur Förderung der Elektromob­ilität im Unterallgä­u (IFEU) und der Technische­n Werke Schussenra­l referieren. Das Vereinszie­l, das Wohlbefind­en in der Gemeinde zu steigern, ist an diesem Tag greifbar. Nur einen Wermutstro­pfen gab es für Christa Kreutzfeld­t, Gründungsm­itglied des Vereins. „Es war enttäusche­nd, wie schwierig es für die Autohäuser der Region war, an E-Fahrzeuge zu kommen, um sie hier vorzustell­en. Die Hersteller haben viel zu wenige Fahrzeuge, dabei sind sie doch gefordert, die Interessen der Bevölkerun­g zu befriedige­n“, sagt sie. Stromtechn­isch gibt es laut Thomas Scharpf (IFEU) keine Probleme. „Es sind 82 Terrawatt an Energie vorhanden. Das würde reichen, um 25 Millionen Elektroaut­os zu laden.“

Was ändert sich konkret für Hochdorfs Zukunft? „Wir werden Ladesäulen in der Gemeinde aufstellen“, verspricht Bürgermeis­ter Bonelli, selbst passionier­ter E-Bike-Fahrer. „Wir wollen dazu beitragen, den flächendec­kenden Ausbau voranzutre­iben.“

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FOTO: KÖRNER-ARMBRUSTER Michael Heller (2. v. l.) hat sein Auto selbst zum Elektroaut­o umgerüstet.

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