Schwäbische Zeitung (Biberach)
Feuerwehr übt, Menschen aus verrauchtem Haus zu holen
Einsatzleiter Christian Winter zufrieden mit Arbeit der Hochdorfer Feuerwehr
HOCHDORF - Es ist Samstag – ein schöner, sonniger Herbsttag in Hochdorf. Doch aus einem alten Gebäude mitten im Ort quillt dichter Rauch. Feuer in Hochdorf? Nein – das Szenario ist gestellt und soll möglichst reale Bedingungen für die Jahreshauptübung der Feuerwehr simulieren. Nach und nach treffen auch immer mehr Zuschauer ein.
Als die Feuerwehr Hochdorf anrückt, kommt ihr ein aufgeregter junger Mann entgegen: „Da sind noch Leute drin.“Einsatzleiter Christian Winter erkundet die Lage und lässt sofort eine Wasserversorgung vom Tank des Löschfahrzeuges aufbauen. Der Angriffstrupp rüstet sich mit Atemschutzgeräten aus und geht in das verrauchte Gebäude, um die Menschen, die sich noch darin aufhalten, zu retten. Inzwischen sind auch die Feuerwehren Unteressendorf und Schweinhausen eingetroffen.
Über einen Hydranten auf der Hauptstraße wird die Wasserversorgung aus dem öffentlichen Netz hergestellt. Erste Löscharbeiten im hinteren Bereich des Gebäudes sichern den Brandschutz und verhindern die Ausbreitung des Brandes.
Wichtigste Aufgabe der Feuerwehr ist aber die Personenrettung. Vier Trupps mit je zwei Atemschutzgeräteträgern durchsuchen inzwischen das Gebäude. Nach und nach bringen sie sieben Menschen durch die vorderen Türen nach außen. Einige müssen getragen werden – keine leichte Aufgabe für die Feuerwehrleute mit ihren schweren Atemschutzausrüstungen, die ihre Beweglichkeit erheblich einschränken. Und dabei fällt es extrem schwer, sich in dem total verrauchten Gebäude zu orientieren.
Die Geretteten werden an einem dafür hergerichteten Sammelplatz von Feuerwehrleuten versorgt und betreut. Im Ernstfall würden sie dann an den Rettungsdienst übergeben werden.
Alle Einsatzschritte geprobt
Auch vor dem Haus haben die Löscharbeiten begonnen. Die Feuerwehren haben dafür ein B-Strahlrohr in Stellung gebracht und einen Drucklüfter vor den offenen Türen aufgebaut, um den Rauch aus dem Gebäude zu blasen. Damit sind alle Schritte ausgeführt, die auch bei einem realen Brandeinsatz erforderlich wären. Die Übung hat ihren Zweck erfüllt und wird beendet.
Alle Aktivitäten sind gezielt und ohne Hektik ausgeführt worden. Der Einsatzleiter Christian Winter ist zufrieden mit dem Ablauf. Besonders wichtig ist ihm dabei die Zusammenarbeit der drei Wehren. „Und die funktioniert hervorragend“, sagt er. Nach dem Abbau und dem Verstauen ihrer Gerätschaften treffen sich im Anschluss sämtliche beteiligten Feuerwehrleute im Gerätehaus in Hochdorf zu einer Nachbesprechung.