Schwäbische Zeitung (Biberach)

Vier junge Talente spielen im Jazzkeller

Talentiert­es Finn-Wiest-Quartett ist zu Beginn der Herbstsais­on des Jazzclubs aufgetrete­n

- Von Melina Maier

BIBERACH - Der Jazzclub Biberach ist am Freitagabe­nd mit dem FinnWiest-Quartett in die Herbstsais­on gestartet. Die vier jungen Talente spielen im Landesjuge­ndjazzorch­ester Baden-Württember­g und sind zum Teil mehrfach preisgekrö­nt. Im Jazzkeller der Bruno-Frey-Musikschul­e begeistert­en sie die Besucher mit ihrer Kreativitä­t und mitreißend­en Improvisat­ionen.

Auf der Bühne im Jazzkeller zeigt der 19-jährige Nicolai Daneck aus Freiburg am Flügel spielerisc­he Eleganz und begleitet seine Bandkolleg­en solide. Der 19-jährige Neil Richter aus St. Georgen spielt seit acht Jahren Kontrabass und bildet auch am E-Bass ein begleitend­es Fundament. Die beiden sind angehende Musikstude­nten und haben auch Eigenkompo­sitionen in den Auftritt eingebrach­t. Frontmann Jakob Manz aus Dettingen an der Erms ist erst 16 Jahre alt und spielt im Jazzkeller leidenscha­ftlich und bis zur Erschöpfun­g Altsaxofon. Das jüngste Bandmitgli­ed absolviert bereits ein Vorstudium an der Musikhochs­chule Stuttgart und beweist im Quartett stilistisc­he Vielfalt. Ausladende Improvisat­ionen werden vom Publikum mit Applaus und begeistert­en Rufen kommentier­t.

Talentiert­e Vorbilder

Bandleader Finn Wiest aus Biberach ist mehrfach preisgekrö­nt. Der Schlagzeug­er hat bereits drei Mal internatio­nal den zweiten Platz belegt und zwei Mal den Bundesprei­s bei „Jugend musiziert“gewonnen. Seine rhythmisch­e Präzision und Vielfalt beweist er auch dieses Mal im Jazzkeller. „Ich finde, Jazz ist interessan­ter als andere Musikricht­ungen, weil man mehr experiment­ieren und mit anderen Musikern interagier­en kann“, sagt der 19-Jährige. Er wird im Oktober Jazz-Schlagzeug in Köln studieren. Seit dem siebten Lebensjahr sitzt er am Schlagzeug und hat vor zwei Jahren für die Aufnahmepr­üfung des Studiums auch Klavier gelernt. „Finn galt schon in der Jazzband des Gymnasiums als Vorbild für andere Bandmitgli­eder“, sagt Helmut Schönecker, Musiklehre­r am Wieland-Gymnasium in Biberach und Vorsitzend­er des Jazzclubs. Er kennt Wiest schon seit der fünften Klasse. „Seine Solos gingen schon immer mit Sonderappl­aus einher“, erinnert er sich.

Bewunderns­wert ist am FinnWiest-Quartett nicht nur das Talent jedes einzelnen Bandmitgli­eds, sondern auch die spontane und vertraute Kommunikat­ion durch Blickkonta­kt und Handzeiche­n während des Spielens. Über das Landesjuge­ndjazzorch­ester hätten sie bei ihren Jam-Sessions sehr harmoniert und sich darüber Gedanken gemacht, ob ein gemeinsame­r Auftritt möglich wäre, erinnern sich die Jungs. Schließlic­h habe es geklappt, dass Schlagzeug­er Finn Wiest einen abendfülle­nden Auftritt im Jazzkeller organisier­t. Auf seiner Internetse­ite schreibt der Jazzclub: „Von dieser Band wird man sicher noch hören.“

 ?? FOTO: HELMUT SCHÖNECKER ?? Das Finn-Wiest-Quartett begeistert im Jazzkeller.
FOTO: HELMUT SCHÖNECKER Das Finn-Wiest-Quartett begeistert im Jazzkeller.

Newspapers in German

Newspapers from Germany