Schwäbische Zeitung (Biberach)
Auf das Alter vorbereitet
Vortragsreihe „Keine Angst vor dem Alter“startet am 4. Oktober im Stadtteilhaus Gaisental
BIBERACH - „Keine Angst vor dem Alter“– so lautet der Titel einer neuen Vortragsreihe in Biberach. Das Stadtteilhaus Gaisental, das Seniorenbüro und der Stadtseniorenrat haben sich erneut zusammengetan, um Betroffene und deren Angehörige mit Experten über das Älterwerden zu informieren. Auftakt ist am Mittwoch, 4. Oktober, um 18.30 Uhr mit dem Thema „Älterwerden – was sollte ich wissen?“
Vor vier Jahren fand die letzte gemeinsame Vortragsreihe dieser Art statt. Damals hieß das Ganze noch „Leben im und mit dem Alter“. „Wir haben uns für einen neuen, weniger sperrigen Titel entschieden“, erläutert Marlene Goeth vom Stadtseniorenrat. 2015 und 2016 drehte sich das Angebot des Dreierteams um Selbstbehauptungstraining und die Sicherheit von Senioren.
„Für die neue Reihe haben wir Themen ausgesucht, von denen wir glauben, dass sie für Ältere, Familienmitglieder, Nachbarn oder Kollegen interessant sein könnten.“In der Zeit vom 4. Oktober bis 15. November gibt es fünf Vorträge, die alle im Stadtteilhaus Gaisental stattfinden. Beginn ist jeweils um 18.30 Uhr, eine Uhrzeit, die die Veranstalter bewusst gewählt haben. Christian Walz vom Seniorenbüro sagt dazu: „Meistens finden Vorträge für Senioren nachmittags statt, weshalb nur vereinzelt Angehörige dabei sein können. Mit unserer Reihe wollen wir eine gute Durchmischung mit älteren und jüngeren erreichen.“Während der Auftaktvortrag mit Christian Walz einen allgemeinen Überblick über verschiedene Hilfen gibt, widmen sich die vier folgenden Vorträge einem bestimmten Thema.
So referiert Ursula Fietze von der Caritas Biberach-Saulgau über „Lange zu Hause leben – welche Alltagshilfen gibt es?“. Handläufe an Treppen anbringen, einfache Küchengeräte anschaffen oder Rampen an Schwellen installieren – die Referentin Das Dreierteam – bestehend aus Sigrid Ritter (Stadtteilhaus Gaisental), Christian Walz (Seniorenbüro) und Marlene Goeth (Stadtseniorenrat) – organisiert wieder eine Vortragsreihe, dieses Mal zum Thema „Keine Angst vor dem Alter“.
spricht am 11. Oktober über mehrere Hilfsmittel, die die selbständige Lebensführung ermöglichen beziehungsweise die Pflege erleichtern können.
Schnell im Bereich Schwarzarbeit
Weiter geht es am 25. Oktober mit „Osteuropäische Haushaltshilfen – eine Betreuungsform im Alter?“. Christian Walz weiß, wie heikel dieses Thema sein kann: „Zwischen vier und fünf Jahre habe ich für die Vorbereitung gebraucht. Man bewegt sich sehr leicht in einer Grauzone.“Deshalb sei Aufklärung bei diesem Beschäftigungsmodell so wichtig, weil Betroffene und Angehörige wissen sollten, ab „welchem Punkt sie sich im Illegalen bewegen.“Er sagt: „Viele Menschen sind überrascht davon, wie schnell sie sich im Bereich der Schwarzarbeit bewegen. Das kann üble Folgen haben.“
Rechtlich nicht ganz einfach ist auch das Thema „Vorsorgevollmacht,
Patientenverfügung – was benötige ich?“Andreas Hofer vom Betreuungsverein Landkreis Biberach erklärt am 8. November, worauf beim Ausfüllen der entsprechenden Unterlagen zu achten ist. „Im Kreis Biberach sind etwa 20 000 Exemplare der Vorsorgemappe im Umlauf. Der Vortrag soll dabei helfen, das Ausfüllen der Formulare hinzubekommen“, sagt Marlene Goeth. Dies könne auch für Jüngere interessant sein, denn auch durch einen Unfall oder eine Erkrankung könne man in eine solche Situation kommen: „Patientenverfügung betrifft nicht nur ältere Menschen.“
Den Abschluss der Reihe bildet Michael Wissussek von der Demenzpflege Riedlingen. In „Der Demenzkranke von nebenan – wie gehe ich mit verwirrten Menschen um?“gibt er alltagsnahe Tipps. „Die Zahl der Demenzkranken wird steigen“, sagt Sigrid Ritter vom Stadtteilhaus Gaisental. Derzeit gebe es etwa 2500 Demenzkranke im Kreis, 2030 könnten
es laut Prognosen 3500 sein. „Damit werden wir immer häufiger Demenzkranken im Alltag begegnen“, sagt Ritter. Wie verhält sich eine Bäckereiverkäuferin oder ein Bankberater, wenn ein Erkrankter dreimal am Tag Kunde ist? Sollen Angehörige verständigt werden? Antworten darauf gibt es am 15. November. Die Verantwortlichen hoffen auf eine ähnlich positive Resonanz wie im Jahr 2013. Christian Walz sagt: „Damals waren es zwischen 40 und 50 Teilnehmer pro Vortrag.“
Die Vorträge im Stadtteilhaus Gaisental, Banatstraße 34, beginnen jeweils um 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Größere Gruppen können sich anmelden unter Telefon 07351/301122 oder per E-Mail an sigrid.ritter@stadtteilhausbiberach.de. Das vollständige Programm gibt es unter