Schwäbische Zeitung (Biberach)

Auf das Alter vorbereite­t

Vortragsre­ihe „Keine Angst vor dem Alter“startet am 4. Oktober im Stadtteilh­aus Gaisental

- Von Daniel Häfele www.stadtteilh­aus-biberach.de

BIBERACH - „Keine Angst vor dem Alter“– so lautet der Titel einer neuen Vortragsre­ihe in Biberach. Das Stadtteilh­aus Gaisental, das Seniorenbü­ro und der Stadtsenio­renrat haben sich erneut zusammenge­tan, um Betroffene und deren Angehörige mit Experten über das Älterwerde­n zu informiere­n. Auftakt ist am Mittwoch, 4. Oktober, um 18.30 Uhr mit dem Thema „Älterwerde­n – was sollte ich wissen?“

Vor vier Jahren fand die letzte gemeinsame Vortragsre­ihe dieser Art statt. Damals hieß das Ganze noch „Leben im und mit dem Alter“. „Wir haben uns für einen neuen, weniger sperrigen Titel entschiede­n“, erläutert Marlene Goeth vom Stadtsenio­renrat. 2015 und 2016 drehte sich das Angebot des Dreierteam­s um Selbstbeha­uptungstra­ining und die Sicherheit von Senioren.

„Für die neue Reihe haben wir Themen ausgesucht, von denen wir glauben, dass sie für Ältere, Familienmi­tglieder, Nachbarn oder Kollegen interessan­t sein könnten.“In der Zeit vom 4. Oktober bis 15. November gibt es fünf Vorträge, die alle im Stadtteilh­aus Gaisental stattfinde­n. Beginn ist jeweils um 18.30 Uhr, eine Uhrzeit, die die Veranstalt­er bewusst gewählt haben. Christian Walz vom Seniorenbü­ro sagt dazu: „Meistens finden Vorträge für Senioren nachmittag­s statt, weshalb nur vereinzelt Angehörige dabei sein können. Mit unserer Reihe wollen wir eine gute Durchmisch­ung mit älteren und jüngeren erreichen.“Während der Auftaktvor­trag mit Christian Walz einen allgemeine­n Überblick über verschiede­ne Hilfen gibt, widmen sich die vier folgenden Vorträge einem bestimmten Thema.

So referiert Ursula Fietze von der Caritas Biberach-Saulgau über „Lange zu Hause leben – welche Alltagshil­fen gibt es?“. Handläufe an Treppen anbringen, einfache Küchengerä­te anschaffen oder Rampen an Schwellen installier­en – die Referentin Das Dreierteam – bestehend aus Sigrid Ritter (Stadtteilh­aus Gaisental), Christian Walz (Seniorenbü­ro) und Marlene Goeth (Stadtsenio­renrat) – organisier­t wieder eine Vortragsre­ihe, dieses Mal zum Thema „Keine Angst vor dem Alter“.

spricht am 11. Oktober über mehrere Hilfsmitte­l, die die selbständi­ge Lebensführ­ung ermögliche­n beziehungs­weise die Pflege erleichter­n können.

Schnell im Bereich Schwarzarb­eit

Weiter geht es am 25. Oktober mit „Osteuropäi­sche Haushaltsh­ilfen – eine Betreuungs­form im Alter?“. Christian Walz weiß, wie heikel dieses Thema sein kann: „Zwischen vier und fünf Jahre habe ich für die Vorbereitu­ng gebraucht. Man bewegt sich sehr leicht in einer Grauzone.“Deshalb sei Aufklärung bei diesem Beschäftig­ungsmodell so wichtig, weil Betroffene und Angehörige wissen sollten, ab „welchem Punkt sie sich im Illegalen bewegen.“Er sagt: „Viele Menschen sind überrascht davon, wie schnell sie sich im Bereich der Schwarzarb­eit bewegen. Das kann üble Folgen haben.“

Rechtlich nicht ganz einfach ist auch das Thema „Vorsorgevo­llmacht,

Patientenv­erfügung – was benötige ich?“Andreas Hofer vom Betreuungs­verein Landkreis Biberach erklärt am 8. November, worauf beim Ausfüllen der entspreche­nden Unterlagen zu achten ist. „Im Kreis Biberach sind etwa 20 000 Exemplare der Vorsorgema­ppe im Umlauf. Der Vortrag soll dabei helfen, das Ausfüllen der Formulare hinzubekom­men“, sagt Marlene Goeth. Dies könne auch für Jüngere interessan­t sein, denn auch durch einen Unfall oder eine Erkrankung könne man in eine solche Situation kommen: „Patientenv­erfügung betrifft nicht nur ältere Menschen.“

Den Abschluss der Reihe bildet Michael Wissussek von der Demenzpfle­ge Riedlingen. In „Der Demenzkran­ke von nebenan – wie gehe ich mit verwirrten Menschen um?“gibt er alltagsnah­e Tipps. „Die Zahl der Demenzkran­ken wird steigen“, sagt Sigrid Ritter vom Stadtteilh­aus Gaisental. Derzeit gebe es etwa 2500 Demenzkran­ke im Kreis, 2030 könnten

es laut Prognosen 3500 sein. „Damit werden wir immer häufiger Demenzkran­ken im Alltag begegnen“, sagt Ritter. Wie verhält sich eine Bäckereive­rkäuferin oder ein Bankberate­r, wenn ein Erkrankter dreimal am Tag Kunde ist? Sollen Angehörige verständig­t werden? Antworten darauf gibt es am 15. November. Die Verantwort­lichen hoffen auf eine ähnlich positive Resonanz wie im Jahr 2013. Christian Walz sagt: „Damals waren es zwischen 40 und 50 Teilnehmer pro Vortrag.“

Die Vorträge im Stadtteilh­aus Gaisental, Banatstraß­e 34, beginnen jeweils um 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Größere Gruppen können sich anmelden unter Telefon 07351/301122 oder per E-Mail an sigrid.ritter@stadtteilh­ausbiberac­h.de. Das vollständi­ge Programm gibt es unter

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